Empfindlicher Umsatzeinbruch im SRAM-Geschäft

Quartalsverlust: Siemens-Partner IDT schlägt Alarm

25.10.1991

MÜNCHEN/SANTA CLARA (CW) - Die amerikanische Integrated Device Technology Inc. (IDT), Siemens-Partner bei der Entwicklung von 32-Bit-Controllern auf Mips-3000-Basis, erwartet Verluste infolge eines Umsatzeinbruchs im zweiten Quartal 1991/92.

IDT, beheimatet im kalifornischen Santa Clara, warnte kurz nach Bekanntwerden der Kooperationspläne mit Siemens, die Ergebniszahlen des Ende September abgelaufenen dritten Quartals würden enttäuschend sein. CEO Len Perham sprach von einem Umsatz knapp unter dem vom Vergleichsquartal des Vorjahres und deutlich unter dem des ersten Quartals 1991/92. Das zuletzt erreichte Geschäftsvolumen von IDT betrug 52,2 Millionen Dollar. Als Resultat des Umsatzeinbruchs rechnet der Chip-Hersteller mit einem empfindlichen operativen Verlust im zweiten Quartal.

Mit schleppenden Verkäufen in Juli und August habe man gerechnet, so Perham. Trotz einer Erholung im September habe man die gesteckten Ziele jedoch nicht erreichen können. Vor allem das SRAM-Geschäft sei wegen gesunkener Nachfrage von seiten der PC- und Workstation-Hersteller schwach gewesen. Der Produktkatalog der Kalifornier umfaßt unter anderem 256-KB-SRAMS für Notebook-Rechner und 486-basierte Boards für Desktop-PCs.

Auf der Basis der früheren Erwartungen hatte IDT zusätzliche Fertigungskapazitäten geschaffen und damit höhere Fixkosten verursacht, die nun wieder reduziert werden müssen. Der Hersteller will das einerseits durch Abschreibungen von Aktiva und Kapital erreichen, andererseits sollen nach Perhams Worten eine nicht ausgelastete Niederlassung geschlossen und die Organisation gestrafft werden. Gegenwärtig führt IDT weltweit zirka 2200 Mitarbeiter auf der Gehaltsliste.

Die Auswirkungen der Spar- und Reorganisationsmaßnahmen auf die nächste Ergebnisrechnung können nach IDT-Angaben noch nicht quantifiziert werden.

Zwar ist nach Perhams Worten eine Gewinnreduzierung zu erwarten, jedoch sei das Unternehmen in einer stabilen Position, sowohl finanziell wie auch technologisch. Aus verschiedenen "strategischen Allianzen" im Mips-Umfeld, sich entwickelnden Standards für Embedded-Controller-Chips und aus der ACE-Initiative bezieht der kalifornische Prozessorhersteller Optimismus für die nähere Zukunft.