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Quartalsergebnisse: Alcatel, Clarify, Infoseek, Nokia, Peoplesoft, Siebel, Vantive

29.01.1999
Von Michael Hufelschulte
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Peoplesoft wartete mit einem enttäuschenden Ergebnis für das vierte Quartal 1998 auf. Die Nettoeinnahmen des ERP-Anbieters sanken auf 26,1 Millionen Dollar oder zehn Cent pro Aktie, verglichen mit 39,5 Millionen Dollar oder 16 Cent pro Aktie im Vorjahr. Analysten hatten mit einem Gewinn von 17 Cent pro Aktie gerechnet. Der Umsatz hingegen stieg um 40 Prozent auf 364,2 Millionen Dollar. Für das gesamte Jahr 1998 meldete der Anbieter betriebswirtschaftlicher Standardsoftware einen Umsatz von rund 1,3 Milliarden und ein Nettoeinkommen von 143,2 Millionen Dollar (Vorjahr 815,7 Millionen beziehungsweise 108,3 Millionen Dollar). Als Grund für das enttäuschende Ergebnis nannte Peoplesoft eine härtere Wettbewerbssituation sowie die ökonomischen Krisen in Asien und Südamerika. Zudem würden Unternehmen ihr Geld derzeit in die Lösung des Jahr-2000-Problems investieren. Daher sei auch im nächsten Jahr nur mit

einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von 20 bis 30 Prozent zu rechnen. Peoplesoft kündigte gestern ebenfalls Restrukturierungen für das erste Quartal 1999 an. 430 Arbeitnehmer oder sechs Prozent der Belegschaft sollen entlassen werden. Außerdem werden 100 Angestellte zukünftig in anderen Unternehmensbereichen arbeiten. Peoplesoft wolle sich in Zukunft mehr auf E-Business, analytische Applikationen und ERP-Entwicklung konzentrieren, teilte das Unternehmen mit.

Mit Quartalsergebnissen warteten auch Anbieter von Software zur Marketing- und Vertriebssoftware und für das Kunden-Management auf.

Marktführer Siebel verdoppelte im vierten Quartal 1998 seinen Nettogewinn auf 19,9 Millionen Dollar. Der Umsatz stieg von 69,2 auf 123,2 Millionen Dollar. Für das gesamte Jahr 1998 verbuchte das Unternehmen ein Umsatzwachstum von 89 Prozent auf 391,5 Millionen Dollar. Der Profit stieg auf 55,7 Millionen Dollar oder 56 Cent pro Aktie (Vorjahr: 23,7 Millionen Dollar oder 25 Cent pro Aktie).

Siebel-Konkurrent Vantive Corp. konnte kein so gutes viertes Quartal 1998 bilanzieren. Das Unternehmen erzielte ein Umsatzwachstum von 26 Prozent auf 47,4 Millionen Dollar. Die Erlöse sanken allerdings von 4,8 Millionen auf 2,2 Millionen Dollar. Noch nicht berücksichtigt sind Ausgaben von 1,2 Millionen Dollar für die Beteiligung an Wayfare Communications. Im gesamten Jahr 1998 erwirtschaftete Vantive einen Umsatz von 163,1 Millionen Dollar und einen Gewinn von acht Millionen Dollar (Vorjahr: 117,3 beziehungsweise 14,2 Millionen Dollar).

Clarify, ebenfalls Anbieter von Marketing- und Vertriebssoftware, meldete für das vierte Quartal 1998 ein Umsatzwachstum von 50 Prozent auf 41,3 Millionen Dollar. Die Einnahmen stiegen von 666000 auf 3,5 Millionen Dollar. Entsprechend erfolgreich war auch das Ergebnis fürs gesamte Jahr 1998. Das Unternehmen meldete ein Umsatzwachstum von 48 Prozent auf 130,5 Millionen Dollar. Die Nettoerlöse stiegen von 3,9 auf 7,3 Millionen Dollar.

Das Internet-Portal Infoseek mußte fürs erste Quartal 1999 wesentlich stärkere Verluste als im Vorjahr hinnehmen. Das Unternehmen meldete ein Minus von 18,2 Millionen Dollar oder 39 Cent pro Aktie. Analysten zeigten sich positiv überrascht, hatten sie doch mit einem Minus von 44 Cent pro Aktie gerechnet. Im ersten Geschäftsquartal des Vorjahres hatte Infoseek ein Defizit von 4,6 Millionen Dollar oder 17 Cent pro Aktie verbucht. Der Umsatz verdoppelte sich im soeben abgelaufenen Quartal gegenüber dem Jahr zuvor auf 30,2 Millionen Dollar.

Beim Anbieter von Telekommunikationsausrüstungen Alcatel SA, Paris, erhöhte sich im vergangenen Quartal der Gewinn pro Aktie auf 13,1 (Vorjahr 4,4) Euro. Der Nettogewinn stieg von 0,7 auf 2,3 Milliarden Euro. Im Ergebnis berücksichtigt sind Vorsteuerabzüge von 2,4 Milliarden Euro. Der Umsatz wuchs von 20,1 auf 21,3 Milliarden Euro. Die Investoren zeigten sich von den Zahlen enttäuscht. Die Aktie sank gestern vormittag an der Pariser Börse um vier Prozent. Das Unternehmen führt das schwache Ergebnis auf Probleme in verschiedenen Regionen, darunter Asien und einige europäische Länder zurück

Das finnische Mobilfunkunternehmen Nokia konnte im vergangenen Jahr Umsatz und Erlöse erheblich verbessern. Die Einnahmen stiegen im vierten Quartal des vergangenen Jahres von 5,2 auf 8,5 Milliarden Mark. Die Erlöse erreichten 1,1 Milliarden Mark (Vorjahr: 0,66 Milliarden Mark). Der Nettoumsatz des gesamten Jahres wuchs um 51 Prozent auf rund 26 Milliarden Mark. Der Gewinn lag bei rund 3,4 Milliarden Mark (Vorjahr 2 Milliarden Mark).