Quantum-Chef will nicht nur konsolidieren

06.02.2003
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Fünf Monate nach seinem Amtsantritt bei Quantum erläuterte Firmenchef Richard Belluzzo im CW-Gespräch die aktuelle Strategie des Speicherspezialisten: Wachstum und Rückkehr in die Gewinnzone haben oberste Priorität.

Marktchancen für Datensicherheit 2001 bis 2006: Nach Quantum-internen Berechnungen wächst im Zeitraum 2001 bis 2006 der Markt für die Datenwiederherstellungs-Services jährlich um durchschnittlich 20 Prozent

Die Rückbesinnung auf das Kerngeschäft hat Rick Belluzzo seiner neuen Company verordnet. Der Ex-Microsoft-Chief-Operating-Officer (COO) hat in den fünf Monaten seit dem Amtsantritt als Quantum-CEO weit reichende Umstrukturierungen vorgenommen beziehungsweise weitergeführt. Quantum hatte sich schon 2001 aus dem Festplattengeschäft zurückgezogen, das an Maxtor abgegeben wurde. Damals versuchte der alte CEO Kevin Daley auch, die Abteilung für Network Attached Storage (NAS) auszugliedern und an die Börse zu bringen. Wegen der schwachen Finanzmärkte wurde die Idee aber aufgegeben. Belluzzo ist es im November vergangenen Jahres gelungen, das Spinoff unter dem Namen „Snap Alliance“ auf eigene Beine zu stellen. Die Ausgliederung spülte über elf Millionen Dollar in die Kassen. Wie Belluzzo erklärte, unterhält Quantum aber ein partnerschaftliches Verhältnis zum Spinoff, das sich bei Bedarf auch auf gemeinsame Entwicklungen ausdehnen

lässt.

Ebenfalls getrennt hat sich Quantum von seinem Werk in Malaysia, das im Zuge eines Outsourcing-Deals an den Kooperationspartner Jabil Circuit abgegeben wurde. Damit stehen 900 Mitarbeiter weniger auf Quantums Gehaltsliste. Dafür hat die Company im Herbst 2002 die Benchmark Storage Innovations übernommen, die Einstiegsgeräte im DLT-Bandformat und Autoloader herstellten. Neben 13 Millionen Quantum-Aktien flossen elf Millionen Dollar an die alten Benchmark-Eigentümer.