Qualifiziert fürs Internet-Fernsehen

25.01.2006
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Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Bei Art-Voice stieg der Bedarf an qualifiziertem Personal Ende der 90er Jahre stark an, aber es gab niemanden, der sich um die Ausbildung des Nachwuchses kümmerte. Deshalb hat das Unternehmen im Jahr 1999 eine eigene Akademie für IP-TV-Berufe gegründet und vier innerbetriebliche Ausbildungen angeboten. Um möglichst viele IP-TV-Fachkräfte zu schulen, wurde die interne Akademie vier Jahre später mit der Fachhochschule Ansbach zur Bavarian Broadcast Academy (BBA) aufgestockt. Weitere Träger sind die Corporate-TV Association und die Bavaria Production Services. Seit 2005 ist die BBA auch Mitglied im Medien-Campus Bayern.

In der dreijährigen Ausbildung erlernen die Studenten den Beruf des IP-Broadcast System Engineers und sind damit in der Lage, alle Tätigkeiten vor und hinter der Kamera zu übernehmen, die zum Betreiben eines IP-TV-Senders nötig sind.

Aufbau eines eigenen Senders

Ein Schwerpunkt der Ausbildung liegt auf dem Erwerb praktischer Fertigkeiten. Jeder Student bekommt als Projektarbeit die Aufgabe einen eigenen IP-TV-Sender zu einem Thema seiner Wahl aufzubauen und zu betreiben. „Nur wer einen Sender betreibt, wird mit realen Proble-men im Umgang mit Kunden, Moderatoren und Studiotechnik in Berührung kommen“, sagt Art-Voice-Inhaber Wolf, der auch Präsident der BBA ist.

Derzeit studieren knapp über 30 junge Leute an der Ausbildungsstätte. Ausbildungsbegleitende Praktika werden durch die Akademie beim Fernsehen, bei IP-TV-Sendern sowie im Corporate-TV unterstützt und forciert. Der Abschluss wird durch die Fachhochschule Ansbach vergeben. Deren Dozenten übernehmen auch einen Teil der theoretischen Ausbildung an der BBA. Die Beauftragte der Fachhochschule Ansbach für die BBA, Professorin Renate Hermann, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema IP-TV und ist der Ansicht, dass der Markt mehr Personal verlangt, als derzeit ausgebildet werden kann: „Die BBA ist derzeit das einzige Institut, das im IP-TV-Segment eine abgeschlossene Berufsausbildung zum IP-Broadcast System Engineer anbietet.“ Die FH Ansbach arbeitet derzeit am Ausbau des BBA-Studiums zu einem Master-Studiengang.

Was Sie mitbringen sollten

Für das kommende Semester ab April stehen noch 20 Studienplätze zur Verfügung. Interessenten sollten sich möglichst bald bewerben, vor allem wenn sie eines der begehrten Stipendien für die 16.000 Euro teure Ausbildung erhalten möchten. Als Schulabschluss sollte man die Mittlere Reife mitbringen.

Die Akademieleitung legt nach eigenen Angaben jedoch nicht nur Wert auf ein gutes Zeugnis. Auch Studienabbrecher oder junge Leuten mit Fähigkeiten in außergewöhnlichen Feldern haben gute Chancen auf ein Stipendium. Je vielfältiger die Hobbys und Fertigkeiten der Studenten sind, desto bunter wird später einmal die Senderlandschaft im IP-TV.