Für Netbooks und Smartbooks

Qualcomm und Nvidia bringen neue Smartphone-Chips

02.06.2009
Qualcomm und Nvidia haben auf der Technikmesse Computex Netbooks mit Smartphone-Chips vorgestellt, sogenannte Smartbooks.

Die eigentlich in Handys zum Einsatz kommende Technik verbraucht weniger Platz und Energie und ist relativ leicht um Funktionen wie UMTS-Empfang oder GPS erweiterbar. So ist es möglich, die Notebook-Winzlinge noch kleiner und flacher zu bauen und sie mit einer Akkuladung tagelang zu betreiben, statt nur für ein paar Stunden.

Qualcomm hat seinen neuen Snapdragon-Chipsatz QSD8650A auf einem Prototypen von Asus gezeigt, auf dem Googles Betriebssystem Android lief. Der Prozessor hat eine Geschwindigkeit von 1,3 Gigahertz und ist somit 30 Prozent schneller als der Vorgänger im Toshiba TG01. Trotzdem soll durch den Umstieg auf die 45-Nanometer-Produktion der Energieverbrauch um 30 Prozent gesenkt worden sein. Im Standby verbraucht der gesamte Chipsatz nach Angaben von Qualcomm nur noch 10 Milliwatt, was ein Rekord ist.

Qualcomm und Nvidia haben neue Chips für so genannte Smartbooks vorgestellt.
Qualcomm und Nvidia haben neue Chips für so genannte Smartbooks vorgestellt.

Neben dem Prozessor und Arbeitsspeicher ist auch ein Dualband-Modem für UMTS- und CDMA-Verbindungen integriert, dazu ein Grafikbeschleuniger, GPS, Bluetooth 2.1 und WLAN sowie ein TV-Empfänger für den hauseigenen Standard MediaFlo, DVB-H und das in Japan gebräuchliche ISDB-T. Der Chipsatz unterstützt WXGA-Displays mit einer Auflösung bis zu 1280x720 Pixel und Videoaufnahmen mit DVD-Qualität. Über 15 Hersteller sollen bereits an mehr als 30 Produkten mit dem Snapdragon-Chipsatz arbeiten.

Obwohl Nvidia seine Tegra-Plattform schon im Februar 2008 vorstellte, fand sich bisher kein Handyhersteller bereit, sie in seinen Geräten einzubauen. Nun startet der Grafikkarten-Spezialist mit Smartbooks einen neuen Versuch. Auf der Computex haben mehrere Hersteller Prototypen mit Nvidias Tegra-Chipsatz vorgestellt. Als Betriebssystem verwenden sie Windows CE, später soll auch Android hinzukommen. Doch bislang unterstützt das Google-Betriebssystem keine WXGA-Auflösung und Grafikbeschleunigung.

Die Tegra-Plattform auf Basis der ARM-Architektur hat die Größe eines SO-DIMM-Riegels (Arbeitsspeicher für Notebooks) und ermöglicht, mit einer Akkuladung bis zu 25 Tage Musik zu hören oder 10 Stunden Videos mit Full-HD-Auflösung zu schauen. Der integrierte Grafikprozessor soll auch Flash beschleunigen und so das Internet auf den Bildschirm zaubern, wie man es vom PC kennt. Im Unterschied zu Qualcomm verwendet Nvidia jedoch für die UMTS-Anbindung oder WLAN Lösungen von Drittanbietern wie Motorola oder Qualcomm.

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