Qualcomm: Importverbot für 3G-Handys

11.06.2007
Der US-Chiphersteller Qualcomm erhielt von der US-amerikanischen internationalen Handelskommission ein Einfuhrverbot für 3G-Chips. Davon betroffen sind auch Netzbetreiber und Handy-Hersteller, die ihre Geräte in den USA fertigen und vertreiben. Hilfe erhofft sich Qualcomm nun vom amerikanischen Präsidenten.

Wer sich dieser Tage in den USA ein neues 3G-Handy zulegen möchte, könnte im Einzelhandel auf Engpässe stoßen. Die US-amerikanische internationale Handelskommission (International Trade Commission) hat im Rahmen eines Patentstreits zwischen Broadcom und Qualcomm ein Importverbot von s beschlossen. Qualcomm hat angekündigt, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

Das Einfuhrverbot beschränkt sich auf neue Handy-Modelle, die bislang nicht am US-Markt verkauft werden. Während der Beschluss kurzfristig nur wenig Einfluss auf die finanzielle Entwicklung von Qualcomm haben wird, könnten langfristig neben dem Chip-Produzenten auch Handy-Hersteller und Netzbetreiber in den USA betroffen sein. Nach eigenen Angaben würden nahezu alle s im Ausland produziert und von Hersteller in den USA eingeführt.

Während Betreiber durch den Einsatz von 3G-Technologien vor allem höhere Umsätze mit neuen Daten-Diensten erreichen möchten, könnte die ITC-Entscheidung auch Auswirkungen auf den Wettbewerb mit Apples iPhone haben. Apple setzt für sein Ende Juni am US-Markt erscheinendes Mobiltelefon die langsamere 2.5G-Technologie ein, weshalb Mitbewerber in der 3G-Technologie einen Wettbewerbsvorteil sehen. Noch geben sich Handyhersteller und Netzbetreiber jedoch zuversichtlich - Verizon sieht in dem Verbot allerdings eine Gefährdung für künftige Innovationen.