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Qualcomm enttäuscht trotz deutlichen Gewinnanstiegs

04.11.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der kalifornische Mobilfunk-Chipdesigner Qualcomm hat seinen Gewinn im vierten Geschäftsquartal 2003/04 gegenüber dem Vorjahr um 35 Prozent auf 393 Millionen Dollar oder 23 Cent je Aktie gesteigert und damit die Markterwartungen übertroffen. Das Umsatzwachstum fiel mit 28 Prozent allerdings deutlich niedriger als die von Qualcomm angepeilten 60 bis 62 Prozent aus.

Grund für die mit 1,1 Milliarden Dollar überraschend schwachen Einnahmen war in erster Linie eine Änderung bei der Verbuchung der Lizenzerlöse. Auf Basis der ursprünglichen Methode hätte das Unternehmen aus San Jose, Kalifornien, 1,4 Milliarden Dollar Umsatz erwirtschaftet, das entspricht einem Plus von 57 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Gleichzeitig verkauften die Lizenzkunden von Qualcomm nach Schätzungen lediglich 41 Millionen Handys auf Basis des von Qualcomm patentierten CDMA-Standard (Code Division Multiple Access) - im Vorfeld hatten die Kalifornier mit 46 Millionen Geräten gerechnet. Für einen Teil des Rückgangs macht Qualcomm außerdem einen kurzfristigen Einbruch in Südkorea verantwortlich, wo Hersteller wegen der starken Nachfrage Vorräte angelegt hatten.

Inzwischen seien Angebot und Nachfrage aber wieder ausgeglichen, so das Unternehmen. Im laufenden Dreimonatszeitraum würden voraussichtlich 48 bis 50 Millionen CDMA-Handys verkauft, bislang wurden nur 47 Millionen Stück prognostiziert. Gleichzeitig erwarten die Kalifornier Einnahmen zwischen 1,3 Milliarden und 1,4 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie wird von Qualcomm auf 23 bis 25 Cent pro Anteil geschätzt. Von Thomson First Call befragte Analysten hatten allerdings im Schnitt mit einem Nettoplus von 31 Cent je Aktie von bei 1,5 Milliarden Dollar Umsatz gerechnet. (mb)