Qualcomm bleibt trotz Wachstum zurückhaltend

03.11.2006
Die US-amerikanische Mobilfunkfirma Qualcomm hat zwar im vierten Quartal 14 Prozent mehr verdient als in der Vorjahreszeit, aber eine vorsichtige Prognose für das laufende Viertel- und Geschäftsjahr abgegeben.

Das im kalifornischen San Diego ansässige Unternehmen erklärte außerdem, die von Nokia angestrengten Klagen gegen Qualcomm könnten sich im neuen Fiskaljahr negativ auswirken. Qualcomm fertigt Chips für Mobiltelefone und kassiert Lizenzgebühren von Handyherstellern und anderen Unternehmen, die seine Technik verwenden. Dabei profitiert die Firma unter anderem davon, dass die aktuelle UMTS-Technik auf Basis seines CDMA-Standards (Code Division Multiple Access) weiterentwickelt wurde.

„Das Chipgeschäft ist wirklich sehr stark gelaufen“, sagte Firmenchef Paul Jacobs. „Und das Lizenzgeschäft wird mehr und mehr von W-CDMA getragen.“ Für den am 24. September beendeten Berichtszeitraum wies Qualcomm einen Nettogewinn von 614 Millionen Dollar oder 36 Cent pro Aktie aus nach 538 Millionen Dollar oder 32 Cent im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Quartalsumsatz stieg im Jahresvergleich von 1,56 Milliarden Dollar um 28 Prozent auf zwei Milliarden Dollar.

Nokia verhandelt seit geraumer Zeit mit Qualcomm über die Verlängerung eines Lizenzvertrags, der im kommenden April ausläuft. Beide Firmen haben sich außerdem gegenseitig verklagt. Qualcomm wirft Nokia Patentverletzungen vor; Nokia will gemeinsam mit anderen Anbietern eine Untersuchung von Qualcomms Geschäftsgebaren durch die europäischen Kartellwächter durchsetzen.

Qualcomm hat nun erstmal den möglichen Schaden beziffert, sollte Nokia ab April keine Lizenzgebühren mehr an die Amerikaner zahlen: Dies würde für das im September 2007 endende Quartal wohl vier bis sechs Cent pro Aktie weniger Gewinn bedeuten.

Für das laufende Jahresviertel erwartet das Unternehmen je Anteilschein 35 bis 37 Cent Gewinn, was einer Stagnation gegenüber der Vorjahreszeit entspräche. Beim Umsatz geht Qualcomm von 14 bis 19 Prozent Wachstum auf 1,98 bis zwei Milliarden Dollar aus. Im Gesamtjahr sollen auf Basis von 8,1 bis 8,6 Milliarden Dollar Umsatz (plus acht bis 14 Prozent gegenüber Vorjahr) unterm Strich 1,45 bis 1,50 Dollar (plus ein bis vier Prozent) Gewinn pro Aktie herausspringen. (tc)