In einem Interview mit Entwickler.com anlässlich der anstehenden "MobileTechCon 2011" in Mainz warnte Gentz Java-Entwickler davor, Blackberry OS zu ignorieren. Blackberry sei schon lange im Markt und habe erst spät auf die Herausforderungen durch iOS und Android reagiert. Dennoch sei mit RIM in den kommenden Jahren durchaus zu rechnen. Einer der Gründe dafür sei das neue Betriebssystem QNX, das auf dem Tablet "Blackberry Playbook" bereits läuft und eventuell noch in diesem Jahr auch Einzug auf die Blackberry-Smartphones halten wird. "Für QNX gibt es jetzt schon SDKs für Web-Entwicklung (WebWorks), Adobe Air und native (C). Über einen Player werden in Kürze sowohl Java-Anwendungen für Android als auch BlackBerry unter QNX lauffähig sein. Außerdem wird es auch ein neues Java SDK geben", erläuterte der Entwickler. "BlackBerry bietet derzeit schon eine umfangreiche Java API, um das anspruchsvolle Security-Modell umzusetzen, aber auch um Super-Apps zu ermöglichen."
Das Konzept der Super-App für die Blackberry-Plattform hatte RIM-Chef Mike Lazaridis schon 2010 auf dem Mobile World Congress in Barcelona vorgestellt. Seinen damaligen Ausführungen zufolge ist eine Super-App eine neue Art von mobiler Anwendung, die ein besseres Nutzererlebnis als herkömmliche Applikationen bietet. Super-Apps sind tief ins System eingebettet und so nahtlos integriert, intuitiv, kontextbezogen und effizient, dass Nutzer sie nicht mehr missen wollen. Dabei sind sie ständig im Hintergrund des Systems aktiv und bei Bedarf aus verschiedenen anderen Anwendungen heraus mit einem Klick aufrufbar.
"Bei Blackberry Super-Apps weiß der Benutzer oft gar nicht, dass er gerade mit dieser App arbeitet, da sich diese nahtlos in die nativen Anwendungen integriert. Beispielsweise beim Anlegen eines Kontakts werden die Felder der CRM-Anwendung gleich mit ausgefüllt, ohne diese App starten zu müssen. Und in der allgemeinen Nachrichtenliste stehen neben eingegangen Mails auch Push-Nachrichten, die beim Öffnen sofort die Super-App mit einem bestimmten Fenster öffnen", ergänzte Gentz jetzt im Interview mit Entwickler.com. "Super-Apps sind auch 'always-on'. Der Anwender muss sich nicht um den Abruf von Informationen kümmern, sondern bekommt diese auf das Gerät gepusht, wobei die Möglichkeiten bei Blackberry über die der anderen Plattformen weit herausgehen." Als Beispiel führte er den bei geschlossenen Business-Benutzergruppen und beispielsweise auch bei britischen Jugendlichen beliebten Blackberry Messenger (BBM) an, der in der neuen Version integrativer Bestandteil anderer Anwendungen ist.
- BlackBerry PlayBook - Apps
Die Hauptansicht des Playbooks, samt drei geöffneter Apps. - BlackBerry PlayBook - Apps
Die Benachrichtigung bei einem ankommenden Videochat. - BlackBerry PlayBook - Apps
Die Facebook-App, eine der ersten offiziellen, von Facebook sanktionierten Applikationen für das soziale Netzwerk. - BlackBerry PlayBook - Apps
Die App zeigt auch Bilder an - samt den Beschriftungen. - BlackBerry PlayBook - Apps
Das Hauptmenü der Facebook-App bietet Zugriff auf die wichtigsten Funktionen. - BlackBerry PlayBook - Apps
Die App informierr bei der Installation, welche Rechte sich eine Anwendung nehmen will. - BlackBerry PlayBook - Apps
Flash-Video im Browser in Aktion. - BlackBerry PlayBook - Apps
Die aktivierte BlackBerry Bridge: Neue E-Mails werden in der Info-Leiste angezeigt..... - BlackBerry PlayBook - Apps
.... ebenso wie anstehende Termine. - BlackBerry PlayBook - Apps
Sobald der BlackBerry außer Reichweite ist, werden die Bridge-Apps gesperrt... - BlackBerry PlayBook - Apps
Gesichert: Ist der BlackBerry mit einem Passwort gesperrt, muss dieses auch auf dem Playbook eingegeben werden. - BlackBerry PlayBook - Apps
..was in der Praxis so aussieht.... - BlackBerry PlayBook - Apps
...auch die inaktiven Anwendungen werden gesperrt - aller lokal vorgehaltenen Daten werden gelöscht. - BlackBerry PlayBook - Apps
Leider kein Zugriff: Slacker funktioniert in Deutschland nicht. - BlackBerry PlayBook - Apps
Der E-Mail-Client der Bridge - BlackBerry PlayBook - Apps
In den Office-Apps kann man bereits auf Deutsch umstellen. - BlackBerry PlayBook - Apps
Über die beiden Schieberegler kann man die Auswahl verändern. - BlackBerry PlayBook - Apps
Copy and Paste ist von Haus aus mit an Bord. - BlackBerry PlayBook - Apps
Der Rechner wurde von TAT entwickelt - einem Designhaus, welches RIM kürzlich übernommen hat. - BlackBerry PlayBook - Apps
Der Videochat in Aktion.
"Push-Services mit Zustellgarantie gewährleistet nur BlackBerry, und wer ein robustes Smartphone mit Tastatur für Baustelleneinsatz sucht, der landet ebenfalls bei BlackBerry", sagte Gentz und gab als weiteren Grund, sich als Entwickler weiter mit Blackberry zu beschäftigen, an. "RIM kauft nicht nur innovative junge Firmen auf, sondern veröffentlicht mehr und mehr als Open Source auf GitHub."
Voraussichtlich in diesem Jahr wird RIM mit dem Blackberry Colt noch das erste Smartphone mit QNX-Betriebssystem herausbringen – allerdings steht das Unternehmen offenbar schon unter Zeitdruck und wird zu Kompromissen bei den Funktionen des neuen Geräts gezwungen sein. Sorgen bereiten RIM demnach die Belastung des Akkus sowie die Einbindung des Blackberry Enterprise Server (BES).