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600 Stellen betroffen

Qimonda zieht sich aus Dresdner Wafer-Produktion von Infineon zurück

30.11.2007
Der Chip-Konzern Infineon und seine Tochter Qimonda bauen den Standort Dresden um und verschieben Mitarbeiter in der Wafer-Produktion.

Die Infineon-Speicherchip-Tochter Qimonda stellt die 200-Millimeter-Fertigung in Dresden ein. Von dem Schritt seien insgesamt rund 600 Leiharbeiter bei Infineon und Qimonda betroffen, sagte ein Infineon-Sprecher am Freitag in München. Sie würden an die Zeitarbeitsfirmen zurückgegeben. Qimonda habe das bestehende Speicher-Lieferabkommen mit Infineon mit Wirkung zum 1. März 2008 gekündigt. Der Rückzug habe eine geringere Auslastung zur Folge, die Personalanpassungen nötig mache. Infineon Dresden werde damit zu einem reinen Standort für Logik-Chips. Qimonda will sich weltweit auf die 300-Millimeter-Fertigung konzentrieren und so die Wettbewerbsfähigkeit stärken.

"Qimonda und Infineon prüfen, ob die notwendigen Personalanpassungen seitens Infineon durch einen Personaltransfer von Infineon Dresden zu Qimonda Dresden realisiert werden können", sagte der Chef von Infineon Dresden, Helmut Warnecke. Für die Zukunft des Standorts zeigte die Warnecke zuversichtlich. "Wir haben den Standort als Kompetenzzentrum für Logikchips etabliert. Damit ist und bleibt Dresden ein wichtiger Fertigungsstandort für Infineon." Der Rückzug aus der Wafer-Produktion bedeute für den Standort den Abschluss der seit Jahren laufenden Umwandlung von einer Speicherfertigung hin zu einer Fabrik für Logikchips.

Mit der Kommunikation im Infineon-Konzern scheint es allerdings nicht zum Besten bestellt zu sein. Erst vor einigen Stunden hatte ein Geschäftsführer von Qimonda einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" widersprochen, wonach es am Standort Dresden zu Entlassungen von 600 Mitarbeitern kommen wird. Vermutlich entstand das Missverständnis aus der Frage, ob man Leiharbeiter entlassen oder nur "zurückgeben" kann beziehungsweise von welchem Konzernteil die Mitarbeiter angemietet wurden. (dpa/ajf)