Dachzeile

Qantas migriert Finanz-Backend von Linux auf AIX

30.04.2007
Ganz entgegen dem aktuellen Branchentrend setzt die australische Fluglinie Qantas ihre Computersystems für das Finanzwesen vom quelloffenen Betriebssystem Linux um auf ein kommerzielles Unix, nämlich AIX von der IBM.

Das erklärte laut Branchendienst "Cnet" Suzanne Young, Group General Manager for Finance Improvement and Segmentation, auf der Anwenderkonferenz Hyperion Solutions 2007 in Orlando, Florida. Man wechsle auf AIX, "um einige Stabilitätsprobleme zu adressieren, die wir hatten", so die Qantas-Frau. Die diesbezügliche Entscheidung sei im vergangenen Jahr im Zuge der Planung für das Optimierungsprogramm "eQ" gefallen; die Umstellung auf AIX soll endgültig im Mai erfolgen. Weitere Details blieb Young schuldig.

Die neue Plattform der 1200-köpfigen Finanzabteilung basiert auf Oracles Datenbank 11i und Applications, den Finanzverwaltungs- und Konsolidierungs-Tools von Hyperion (dessen Übernahme Oracle Anfang März angekündigt hatte) sowie einem Data Warehouse von Teradata. Oracle ist eigentlich seit langem ein Verfechter von Linux als Kerninfrastruktur für große Anwender. Qantas wollte ursprünglich eine reine Oracle-Lösung einführen, entschied sich aber laut Young aufgrund seiner spezifischen Anforderungen für einen Multivendor-Ansatz. "Unser Geschäft sucht seine Informationen verstärkt auf Echtzeit-Basis, und das bleibt eine Herausforderung."

Schon im Jahr 2002 habe man den Umbau der internen Systeme beschlossen, so Young weiter: "Wir mussten die Art und Weise ändern, in der wir arbeiteten - weg von einem transaktionalen Fokus hin zu mehr Analyse und Einsicht." Akkuratesse und Zukunftsfähigkeit seien weitere vitale Interessen der Airline gewesen. Qantas hat einen Balanced-Scorecard-Ansatz verfolgt, um Key Performance Indicators und Ziele zu identifizieren. Das Umstellungsprojekt soll wenigstens bis zum Jahr 2008 dauern. "Man kann das einfach nicht alles auf einen Schlag erledigen", sagt Young.

Der Druck auf das Finanzteam hat deutlich zugenommen, seit Airline Partners Australia im vergangenen Dezember einen Buyout von Qantas angekündigt hatte. Sollte dieser durchgehen, werde die Umstellung auch helfen, alle durch das Sarbanes-Oxley-Gesetz anfallenden Compliance-Auflagen zu erfüllen, so Young weiter. (tc)