Schnellere Einfuhrgenehmigungen bei Louis London:

"Prokor" schlägt Brücke von IBM zu Siemens

03.05.1985

MÜHLTAL (sch) - Zur Abwickelung der Einfuhrgenehmigungen mit dem Bundesamt für gewerbliche Wirtschaft (BAW) in Eschborn setzt das Textilhaus Louis London seit kurzem den Protokollkonverter "Prokor" des Mühltaler Unternehmens Rohm ein.

Vor Einführung des neuen Verfahrens wurden die auf einer IBM-Anlage erfaßten Anträge erst ausgedruckt, per Post zum BAW nach Eschborn geschickt, auf der dortigen Siemens-Anlage wieder erfaßt und verarbeitet. Die Genehmigungen mußten dann erneut ausgedruckt, auf dem Postweg zurückgeschickt und an "Ort und Stelle" nochmals ma(...)ell erfaßt werden.

Diese ganze Prozedur nahm vor der DFÜ-Ära im Regelfall 14 Tage in Anspruch, heute hingegen sind die Genehmigungen meistens schon innerhalb eines Tages auf dem Tisch.

Den Angaben von Louis London zufolge sendet das Siemens-System die Daten mit MSV2 zum Prokor, welcher diese an die IBM-Anlage über ein BSC-Standleitungsprotokoll 2780 weiterreicht. Umgekehrt werde das BSC nach MSV 2 umgewandelt. Eine Umsetzung sei deshalb erforderlich, weil der Siemens-Rechner eine Datenstruktur mit 7-Bit-Code, der IBM-Computer jedoch mit 8-Bit-Code, aufweise. Für das Sindelfinger Textilhaus ist im Zusammenhang mit dem Protokollkonverter Prokor, der in seiner Basisaustattung übrigens von der holländischen Firma Incaa stammt, die Flexibilität des Geräts besonders erwähnenswert: "Es gibt viele Konverter, die können ein bestimmtes Protokoll vielleicht fest simulieren, weil sie das standardmäßig verdrahtet haben, aber sie sind nicht frei programmierbar."