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Projekt WISDOM - UMTS für Taube

10.05.2001
Forscher aus Deutschland, Spanien, Schweden und Großbritannien entwickeln zurzeit auf Basis von UMTS Technik, die Tauben und Hörbehinderten ein unabhängigeres Leben ermöglichen soll.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Forscher aus Deutschland, Spanien, Schweden und Großbritannien entwickeln zurzeit auf Basis von UMTS Technik, die Tauben und Hörbehinderten ein unabhängigeres Leben ermöglichen soll. Das von der EU in den kommenden drei Jahren mit sechs Millionen Euro geförderte WISDOM-Projekt (Wireless Information Services for Deaf People on the Move) klingt viel versprechend: Über 3G-Telefone soll es möglich werden, Nachrichten, Wetter- und Sportinformationen in Gebärdensprache abzurufen (bereitgestellt von einem spezielle Video-Server), das UMTS-Handy selbst durch Gebärden zu steuern sowie auf Echtzeit-Übersetzungsdienste für Gespräche mit normal Hörenden zuzugreifen. Dafür werden die Endgeräte vermutlich um einen größeren Bildschirm mit integrierter Kamera erweitert, die über Bluetooth drahtlos mit dem Mobiltelefon kommunizieren.

Aus Deutschland arbeiten unter anderem Wissenschaftler der RWTH Aachen an Projekt WISDOM mit. Dort wird bereits seit Jahren an Erkennungstechnik für das Taubstummenalphabet gearbeitet. "Hörende Menschen haben beim mobilen Telefonieren ihre ´Spracherkennung´ immer dabei - wir möchten Tauben das gleiche bieten", erläutert die RWTH-Wissenschaftlerin Britta Bauer. Unter Laborbedingungen sei die Technik bereits in der Lage, Sätze aus bis zu neun Gebärden mit einer Trefferquote von 90 Prozent zu erkennen.