Welcher Standard für wen?

Projekt-Management von der Stange

29.08.2006
Von Robert Stadler

ICB: Qualifizierung von Projektpersonal

Die deutsche Adaption des vom internationalen Dachverband IPMA herausgegebenen ICB ist der "ProjektManager" der GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V.. Das Werk gliedert die PM-Disziplin in die Bereiche "Projekt und Umfeld", "Vorgehensmodelle", "operatives PM", "Menschen im Projekt", "Einzelprojekt und Projektlandschaft" sowie "PM einführen und optimieren".

Die deutsche Zertifizierungsstelle PM-Zert hat die vier Titel "Zertifizierter Projekt-Management-Fachmann" (PMF, Level D), "Zertifizierter Projektleiter" (CPL, Level C), "Zertifizierter Projekt-Manager" (CPM, Level B) und "Zertifizierter Projektdirektor" (CPD, Level A) zu vergeben. Level-B- und -C-Zertifikate verfallen nach drei, Level-A-Titel nach fünf Jahren, Rezertifizierungen sind möglich. Das Basiszertifikat Level D bleibt lebenslang gültig.

Die IPMA und deren deutsche Niederlassung GPM gehen mit dem ICB-Standard einen Schritt weiter in Richtung Qualifizierung von Projektpersonal.

ICB: Stärken und Schwächen

Stärken

Mit dem vierstufigen und sehr fundierten Zertifizierungssystem - so umfasst etwa die Prüfung zum Level D eine schriftliche Wissensabfrage, einen Transfernachweis in Form eines Projektberichts und ein Prüfungsgespräch mit zwei Assessoren - lässt sich eine Grundlage für die systematische Personalentwicklung im Sinne eines "Karrierepfads Projektleiter" schaffen.

Schwächen

Diese Fundiertheit ist allerdings mit vergleichsweise hohen Kosten für Schulungen, Vorbereitung und Zertifizierung verbunden.