Thin Clients Messaging und Komponenten

Progress koppelt Tools und Software für den ASP-Markt

20.10.2000
MÜNCHEN (CW) - Als weiterer Datenbankhersteller sieht auch Progress Software im Internet-Hosting einen lukrativen Markt für die Zukunft. Mit Release 9.1B seiner Produktsuite "Progress" hat der Hersteller nun eine Plattform zusammengestellt, die speziell für Application-Service-Providing (ASP) geeignet sein soll.

Die Progress Suite 9.1 enthält Entwicklungswerkzeuge, Applikations-Server und diverse relationale Datenbankprodukte, mit deren Hilfe sich Anwendungen für das E-Business erstellen lassen. Neu hinzugekommen zum Portfolio ist nun das Release 9.1B. Zu ihm gehört das Produkt "Webclient", mit der sich in hauseigene Progress-4-GL-Sprache entwickelte Thin-Client-Anwendungen über das Internet verteilen lassen - ein Feature, das insbesondere Independent Software Vendors (ISVs) dazu ermutigen soll, ASP-Lösungen auf Progress-Basis zu erstellen. Der Applikations-Server kann nun zudem die Technik des HTTP-Tunneling nutzen, um mit den Thin Clients oder anderen 4GL-Clients über die Firewall zu kommunizieren. Für die Sicherheit und Server-Authentifizierung sorgt eine Verschlüsselung per Secure Sockets Layer (SSL) für HTTPS-Tunneling.

Messaging Middleware verbindet AnwendungenZusätzlich verfügt der Server über eine Schnittstelle zum Internet-Server "Sonic MQ". Dieser stellt eine Messaging-Lösung dar, die als eine der ersten am Markt die Spezifikationen der Java-Messaging-Services (JMS) der Java-2-Plattform implementiert hat und zudem weitere Funktionen für die Anwendungskommunikationen liefert. Sonic MQ ist laut Hersteller in der Lage, Workloads zu verteilen, und ermöglicht den Transport und die Übertragung von XML-basierten und anderen Dokumenten, wie dies wiederum etwa bei ASP und B-to-B-Transaktionen erforderlich wird. Neben JMS will Progress sowohl gängige Messaging-Protokolle wie IBMs MQ Series und Microsofts Message Queue als auch Produkte für Enterprise Application Integration (EAI), etwa von Neon, in Sonic MQ einbinden. Als Kunde konnte in diesen Tagen auch der Anbieter Web-basierter Handelslösungen Commerce One gewonnen werden, der die Progress-Middleware als Infrastruktur für seine Portallösung "Marketsite" verwenden will.

Weitere Besonderheiten in Version 9.1B betreffen den Einsatz eigenentwickelter Anwendungskomponeten, so genannter Smartobjects, die mit der 4GL erstellt werden. So können Anwender nun auch in diese Bausteine eine Schnittstelle zu Sonic MQ implementieren, um Datenzugriffe und Integrationsaufgaben anstoßen zu können. Zusätzlich soll mit Hilfe des für 9.1B angebotenen "Internet Component Framework" der Einsatz von Smartobjects in Form von Service- und Applikationskomponenten besser unterstützt werden.

Progress Version 9.1B ist derzeit für Windows 95, 98, 2000, Windows NT und alle gängigen Unix-Betriebssysteme erhältlich. Releases für AS/400-Rechner und Linux sollen im vierten Quartal folgen. Bezüglich der Kosten der diversen Produkte der Progress-Suite hier ein paar Orientierungswerte: Eine Single-User-Lizenz, die die Entwicklungsumgebung "Progress Provision Plus" und Webspeed, Version 3.1, umfasst, schlägt mit 4750 Dollar zu Buche. Eine Fünf-User-Lizenz der relationalen Datenbank kostet 1350 Dollar, und 6175 Dollar werden für eine Fünf-User/Fünf-Agent-Lizenz des Anwendungs-Servers "Progress Open Appserver" fällig.