Ausbildungsprobleme bremsen die Software-Entwicklung:

Programmierer-Mangel in Japan

30.06.1989

TOKYO (IDG) - Einen Engpaß bei der Ausbildung von hochqualifizierten Programmierern beklagt das japanische Ministerium für Handel und Industrie (MITI). Das Fehlen von knapp 50 000 Programmieren habe Verzögerungen bei der SW-Entwicklung von über einem Jahr verursacht.

Bereits vor zwei Jahren hatte eine Studie des Ministeriums ergeben, daß bis zum Jahre 2000 etwa eine Million Entwickler fehlen würden. Auch der jetzt bestehende Mangel hemmt die japanische Software-Industrie in ihrem Bemühen, sich eine bessere Position im weltweiten Software-Markt zu erobern (vergleiche auch CW Nr. 24 vom 9. Juni 1989, Seite 10: "Japan rüstet für den Software-Sturm ").

Seiji Hagiwara, stellvertretender Director der MITI-Abteilung Information Services Industry, betont ,daß die Lücke durch massenhafte Ausbildung allein nicht zu schließen sei. So wären zwar die technischen Berufsschulen schon 1985 in der Lage gewesen, 55 000 Programmierer jährlich auszubilden. Doch bei einer Überprüfung der Ausbildungsqualität hätten damals nur knapp sieben Prozent der Absolventen die entsprechenden Tests bestanden. Dabei trage gerade dieser Schultyp die Hauptlast der Ausbildung.

Um hier Abhilfe zu schaffen, sorgte das MITI für bessere Schulen, stellte Schulungs-Software zur Verfügung und gab den Lehrern die Möglichkeit, ihre Kenntnisse zu vertiefen.