Initiative von Microsoft, Compaq und Esoft

Programme für das ASP-Modell vorbereiten

18.02.2000
MÜNCHEN (CW) - Microsoft hat gemeinsam mit Esoft Global und Compaq die Initiative "Applications 2 Go" gegründet. Sie richtet sich an unabhängige Softwareanbieter, die ihre Anwendungen so umwandeln wollen, dass sie über das Internet vermietet werden können.

Einen Vorgeschmack auf das Konzept liefert die Website www.applications2go.com. Dort können Interessierte die Microsoft-Produkte Word und Excel in ihrem Web-Browser starten und bedienen, die Nutzung ist allerdings zeitlich begrenzt. Zuvor müssen die Surfer ein Plugin des Herstellers Citrix herunterladen. Laut Esoft lassen sich so beliebige Anwendungen für das ASP-Modell anpassen, ohne dass dazu die Client-Software wesentlich geändert werden muss. Bei dem Verfahren laufen sowohl der Server- als auch der Client-Teil einer Applikation in einem Rechenzentrum ab, der Browser zeigt lediglich die Bildschirmdaten an und übermittelt die Tastatureingaben und Mausklicks. Einige Unternehmen verwenden diese Technik bereits im eigenen IT-Netz, um Standardanwendungen über Windows-Terminals zur Verfügung zu stellen.

Schon im Januar dieses Jahres machte Microsoft in Sachen ASP von sich reden. Der Softwarekonzern schloss eine Kooperation mit dem amerikanischen Provider Digex sowie mit Compaq. Gemeinsam wollen die Firmen eine Reihe von Services zusammenstellen und diese sowohl ASPs als auch Firmenkunden direkt anbieten. Die Dienste werden auf der Infrastruktur von Digex aufsetzen, Compaq-Server als Plattform verwenden und auf Microsofts Betriebssystem Windows 2000 sowie dem "SQL Server" basieren. Darüber hinaus sollen Schnittstellen für Windows entwickelt werden, die es Softwarehäusern und Anwendungsprogrammierern erlauben, für ASPs wichtige Funktionen wie Online-Abrechnung und Rechnungsstellung in ihre Applikationen zu integrieren. Auf diese Weise können dann Firmenkunden Windows-basierte E-Commerce-, Messaging- sowie Office-Programme bei einem ASP mieten und über das Internet benutzen.

Auch Compaq ist seit längerem bemüht, seine Claims im ASP-Geschäft abzustecken. Die Firma investierte 500 Millionen Dollar in das britische Telekommunikationsunternehmen Cable & Wireless und beteiligte sich an den Anwendungsvermietern Digex und Futurelink.