Profit nach Steuern kletterte 1992/93 um 78,7 Prozent Computer 2000 AG erwartet fuer 1993/94 keine Gewinnsteigerung

25.03.1994

MUENCHEN (ciw) - Die Computer 2000 AG, fuehrender Distributor auf dem deutschen und europaeischen Markt, liegt nach den ersten fuenf Monaten des laufenden Geschaeftsjahres 1993/94 weiterhin auf Wachstumskurs. Der Umsatz erhoehte sich gegenueber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 42 Prozent auf 1,561 Milliarden Mark. Fuer das Gesamtjahr rechnet Finanzvorstand Klaus Laufen mit Einnahmen von 3,5 Milliarden Mark. Beim Gewinn erwartet das Unternehmen keine Steigerung gegenueber 1992/93.

Im abgelaufenen Geschaeftsjahr (Ende: September 1993) stieg der Gewinn nach Steuern um 78,7 Prozent auf 42,3 Millionen Mark. Allerdings ist dieser ueberproportionale Zuwachs vor allem auf die Steuervorteile zurueckzufuehren, die C 2000 aus dem 32 Millionen Mark hohen Verlustvortrag der 1992 erworbenen Access Agora ziehen konnte (siehe auch Computerwoche Nr. 44 vom 29. Oktober 1993, Seite 60: "Computer 2000 setzt Wachstumskurs fort"). Der Verlustvortrag, dessen "Loewenanteil" genutzt worden sei, hat Laufen zufolge eine Steuerersparnis von 20 Millionen Mark gebracht. Vor Steuern belief sich der Profit auf 49,9 Millionen Mark - ein Anstieg von 21,1 Prozent. Doch nicht nur fehlende Steuererleichterungen duerften das Ergebnis des laufenden Geschaeftsjahres beeinflussen. Laufen rechnet auch 1993/94 mit sinkenden Bruttomargen. Die Handelsspannen duerften von 13,4 auf rund elf Prozent sinken. "Im Zuge der kuenftigen Marktberuhigung erwarten wir eine Bodenbildung der Margen", sagte er. Allerdings werden nach Einschaetzung des Finanzmannes noch zwei Jahre ins Land gehen, bis der Bereinigungsprozess abgeschlossen ist.

Europas groesster Distributor will auch kuenftig zu den wichtigsten Spielern im Grosshandel mit Software, PCs, Peripherie und Kommunikationsprodukten gehoeren. "Wir gehen davon aus, dass wir noch vor der Jahrtausendwende ein Global-Player sein werden", erklaerte das fuer die Unternehmensstrategie zustaendige Vorstandsmitglied Walter von Szczytnicki. Den Umsatz will das Unternehmen bis dahin "bei ueberdurchschnittlicher Profitabilitaet" auf zehn Milliarden Mark erhoeht haben. Diese Geschaeftsausdehnung moechte C 2000 durch eine verbreiterte Produktpalette in den Sektoren Multimedia, Telekommunikation und Peripherie erreichen. Ausserdem sollen die Dienstleistungsangebote, vor allem Fullfillment und Konfigurationsservice, weiter ausgebaut werden.

Darueber hinaus will C 2000 seine Praesenz ausserhalb Europas verstaerken. Den Anfang machte im vergangenen Jahr der Erwerb der Graytech Computer 2000 LLC in Dubai, die mit 16 Mitarbeitern ein Umsatzvolumen von zehn Millionen Mark aufweist. Folgen sollen Engagements in der Tuerkei, Griechenland, Osteuropa , Lateinamerika und Nordamerika. "Innerhalb der naechsten zwoelf bis 24 Monate werden wir uns in Nordamerika engagiert haben", sagte Szczytnicki.

Der Gesamtumsatz des vergangenen Geschaeftsjahres in Hoehe von 2,79 (Vorjahr: 1,82) Milliarden Mark - ohne Akquisitionen beliefen sich die Einnahmen auf 2,51 Milliarden Mark - setzte sich folgendermassen zusammen: Softwareprodukte trugen mit 32 Prozent zu den Erloesen bei, Kommunikationsprodukte 16 Prozent, Komponenten 33 Prozent, PCs 13 Prozent und das uebrige Geschaeft sechs Prozent. Wachstumstraeger Nummer eins war das erst 1992/93 aufgenommene Geschaeft mit PCs, von dem der Distributor hofft, dass es im laufenden Geschaeftsjahr einen Anteil von 20 Prozent des Gesamtumsatzes erreicht. Hier setzt das Handelshaus zum einen auf neu abgeschlossene Vertraege mit IBM (Thinkpad, Value Point) und Apple, zum anderen auf den Trend der Systemhersteller zum Vertrieb ueber den Grosshandel. Seit 1990 erhoehten laut Vorstandsmitglied Szczytnicki die Distributoren ihren Anteil am europaeischen PC- Markt von neun auf 17 Prozent.