Enterprise Mobility

Professioneller mit Systems Engineering

14.04.2014
Von 
Kai Haller ist Mitgründer der mediaTest digital GmbH, die im Bereich Enterprise Mobility tätig ist. Spezialisiert auf mobiles Applikations-Management, bietet das Unternehmen beispielsweise Sicherheitslösungen zur Nutzung von Apps in Unternehmen an. Kai Haller verantwortet als Geschäftsführer die Bereiche Produktentwicklung, Innovation und politische Kommunikation.
Unternehmen integrieren zunehmend Enterprise-Mobility-Lösungen in ihre IT-Strategie. Einzelne Disziplinen sind bereits erfolgreich etabliert. Durch die steigenden Anforderungen in Unternehmen entstehen auch auf Seiten der Anbieter neue Herausforderungen. Ein effektiveres Zusammenwirken einzelner Disziplinen ist der nächste Schritt.

Der Begriff Enterprise Mobility Management (EMM) hat rasend Einzug in die IT-Welt von heute erhalten. Mobility steht an erster Stelle, wenn es um die Neuausrichtung der Unternehmens-IT geht. Unternehmen beziehungsweise ihre Mitarbeiter müssen mobil sein, um im Wettbewerb ein zeitgemäßes Setup als Fundament für ihren betriebswirtschaftlichen Erfolg zu Grunde legen zu können. Die Entwicklung zu einem Unternehmen mit mobilen Kommunikationsstrukturen ist eine gewisse Herausforderung. Zu groß wiegen Vorteile - beispielsweise in Bezug auf eine gesteigerte Effektivität und Nutzerfreundlichkeit -, als dass der Entwicklungsprozess hin zu einer mobilen IT-Infrastruktur nicht mit hoher Priorität angegangen werden sollte.

Die mobile Gerätewelt in den Griff zu bekommen, ist heute eine zentrale Aufgabe der Unternehmen.
Die mobile Gerätewelt in den Griff zu bekommen, ist heute eine zentrale Aufgabe der Unternehmen.
Foto: ra2 studio - Fotolia.com

Anforderungen an Mobility-Lösungen steigen

Obwohl der Bereich Enterprise Mobility im Vergleich zu den klassischen IT-Themen eher immer noch stiefmütterlich behandelt wird, ist er bereits jetzt äußerst wirkungsvoll für Unternehmen. Disziplinen wie das Mobile Device Management (MDM), Mobile Application Management (MAM) oder das Mobile Content Management (MCM) sind erfolgreich im Einsatz. Als einzelne Disziplinen im Markt gefestigt, stellt sich im Zuge der Weiterentwicklung von Enterprise Mobility und den wachsenden Ansprüchen der Unternehmen daran immer deutlicher heraus, dass diese Disziplinen bei logischer, technischer Verzahnung noch wertvoller im Gesamtkontext mobiler IT-Strukturen in Unternehmen werden.

Im Enterprise Mobility Management gibt es verschiedenste Disziplinen.
Im Enterprise Mobility Management gibt es verschiedenste Disziplinen.
Foto: mediaTest digital

Systems Engineering professionalisiert Enterprise Mobility

An dieser Stelle ist der Ansatz des "Systems Engineering (SE)" hervor zu heben. Er beruht unter anderem darauf, die vom Kunden gewünschten Funktionalitäten möglichst früh in bevorstehende Weiterentwicklungen von Produkten und Services zu integrieren. Und - wenn vorhanden - einzelne Subsysteme oder Disziplinen zu einem nachhaltigeren System zu formen. Das ist deswegen nötig, weil es nicht mehr ausreicht, die bisher unabhängigen Prozesse einzelner Disziplinen separat zu betrachten. Im Idealfall berücksichtigt das "Systems Engineering" technische (Performance, Produktion), soziale (Weiterbildung, Support) und wirtschaftliche (Betrieb, Kosten) Interessen aller Kunden und Entwicklungsbeteiligten. Das hat zum Ziel, den Kunden ein für ihre Belange nachhaltiges Produkt anbieten zu können. Welche positiven Auswirkungen die Anwendung des "Systems Engineering" beispielsweise auf das Zusammenwirken von MDM- und MAM-Lösungen haben könnte, wird folgend aufgezeigt.

  1. Die automatisierte Interaktion beider Disziplinen bietet dem Kunden eine benutzerfreundlichere und performantere Lösung, vor dem Hintergrund der sicherheitsbedingten Reglementierung von mobilen Endgeräten in Verbindung mit Apps.

  2. Die deutliche Minimierung der Reaktionszeiten beim Datentransfer zwischen den Disziplinen wirkt den zahlreichen Updatezyklen von Apps und damit einhergehenden Sicherheitslücken effizient entgegen.

  3. Die Steigerung der Informationstiefe von sicherheitsrelevanten Erkenntnissen erhöht das Sicherheitsniveau der mobilen IT-Infrastruktur.

  4. Die Zentralisierung der Konfiguration ermöglicht die Optimierung der Steuerung beider Systeme.

  5. Die disziplinübergreifenden Statistiken und Datenauswertungen unterstützen weiterführende Optimierungen für Kunden und Lösungsanbieter.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die engere technische Verzahnung von Mobile Device Management und Mobile Application Management (durch den Ansatz des Systems Engineering) sowohl für den Kunden als auch für die Lösungsanbieter der nächste notwendige Schritt in Richtung weiterer Professionalisierung von Enterprise Mobility und ihrer nachhaltigen Anwendung ist. (sh)