Produzieren wie in der Fabrik

16.02.2006
Von Uwe Vehlies

Da sich in diesem Verfahren die vorgegebenen Ressourcen und die Zeit - also der Fertigstellungstermin - nicht ändern, kann es vorkommen, dass eine Anforderung in einer Timebox nicht komplett fertig gestellt werden kann. Die weitere Bearbeitung erfolgt somit in einer nachfolgenden Timebox. Daher müssen nach jeder Zeiteinheit von beispielsweise sechs Wochen die noch ausstehenden Teilanforderungen nach Wichtigkeit geordnet werden. Für größere Projekte bietet sich das Verfahren auch geschachtelt an. Dabei werden große Timeboxen in einem eigenen Projekt in kleinere zerlegt.

Anforderungen priorisieren

Der Fokus dieser Methode liegt also auf festen, planbaren Ressourcen und klaren Fertigstellungsterminen. Anforderungen sind immer wieder neu zu priorisieren. Dabei wird unterschieden zwischen:

  • Must-have-Anforderungen: Essenzielle Anforderungen mit fundamentaler Bedeutung für die zu entwickelnde Software. Werden sie nicht erfüllt, funktioniert die Anwendung nicht. Diese Anforderungen definieren die Funktionen, die in jedem Fall implementiert werden müssen.

  • Should-have-Anforderungen: Wichtige Anforderungen, für die es in der kurzzeitigen Implementierung zunächst aber einen Workaround gibt. Diese Anforderungen werden bei einem nicht zeitlich begrenzten Entwicklungsverfahren üblicherweise als Pflichtanforderungen klassifiziert. Jedoch funktioniert die Anwendung beziehungsweise Software auch ohne diese Anforderungen.

  • Could-have-Anforderungen: Anforderungen, die ohne Probleme aus der Entwicklung herausgelassen werden können.

  • Want-to-have-but-won’t-have-this-time-round-Anforderungen: Wertvolle Anforderungen, für die es jedoch eine Alternative beziehungsweise einen manuellen Ersatz gibt. Sie werden von vornherein auf spätere Entwicklungsschritte verschoben.