Cloud Computing und Virtualisierung

Produktübersicht - VMware vSphere

28.02.2011
Von 
Dipl. Inform. Johann Baumeister blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im Bereich Softwareentwicklung sowie Rollout und Management von Softwaresystemen zurück und ist als Autor für zahlreiche IT-Publikationen tätig. Sie erreichen ihn unter jb@JB4IT.de

Die Absicherung des Rechenzentrums

vMotion und DRS kümmern sich durch Lastverteilung und Migration um die Absicherung einzelnen Applikationen oder Rechnersysteme. Daneben muss ein vollständiges Rechenzentrum gegen einen Ausfall abgesichert werden. Dies ist die Aufgabe des Site Recovery Managers (SRM). Damit will VMware den Wiederanlauf des Rechenzentrums und dessen Dienste im Fehlerfall beschleunigen. Durch vorbereitete Abläufe sollen die Ausfälle reduziert werden. Hierzu integriert der SRM Arbeitsabläufe, Skripts und vorbereitete Hilfen. Der Fokus liegt dabei auf dem Wiederanlauf.

Der SRM übernimmt keine Sicherungsfunktionen, wie sie beispielsweise durch Hochverfügbarkeitsprodukte, Cluster oder Failover-Tools geboten werden. Abgrenzen muss man den SRM auch von den VMware-eigenen Techniken des vMotion. vMotion kümmert sich um die Übertragung einer virtuellen Maschine auf einen anderen Host. Die Grundlage dazu stellt wiederum DRS bereit. Der Einsatzzweck des SRM orientiert sich in erster Linie an der Absicherung durch eine zweite Site, also ein zweites Rechenzentrum, das vom ersten physisch getrennt ist. Dieses wird allerdings häufig aus Kostengründen nicht den gleichen Hardwareausbau aufweisen wie jenes in der primären Site - für den Notfall muss es eben auch etwas kleiner gehen. Daher muss der SRM ebenfalls auf die besonderen Bedingungen des Ausfall-RZs, seiner Server und Dienste eingehen. VMware spricht in dem Zusammenhang von einer Local-Site und einer Partner-Site. Die Local-Site stellt das aktive Rechenzentrum dar, die Partner-Site ist das Notfallrechenzentrum.

SRM setzt auf den Konzepten und Grundlagen der vSphere-Infrastruktur auf. Ferner verlangt das Konzept zwingend einen gemeinsamen Netzwerkspeicher. Auf diesem legt die Local-Site ihre Inhalte ab. Im Fehlerfall setzt darauf die Partner-Site auf. Um die Übertragung der jeweils aktuellen Inhalte kümmert sich der SRM aber nicht. Denkbar ist damit auch eine Absicherung durch ein zweites Rechenzentrum auf einem anderen Kontinent - zumindest aus der Perspektive der zentralen Rechenzentrumsdienste.