Procurement-Outsourcing spart bares Geld

07.03.2008
Rund 40 Prozent der Unternehmen werden in den nächsten zwei Jahren Beschaffungsprozesse und -funktionen auslagern, prognostizieren Experten.

Auch wenn nach wie vor jeder dritte BPO-Deal (Business Process Outsourcing) scheitert: Nach Einschätzung der Sourcing-Beratungsfirma TPI wird das BPO-Geschäft in den nächsten Jahren vor allem in Europa stark zulegen. Dabei steigt auch die Nachfrage nach Procurement-Outsourcing. Das ergab eine Studie der Aberdeen Group im Auftrag von TPI, für die Beschaffungs-Manager aus mehr als 260 Unternehmen befragt wurden.

Foto: Aberdeen Group

Zwar gibt es nach wie vor große Vorbehalte. Vor allem die Furcht vor Kontrollverlust und die Frage nach der Messbarkeit von Vorteilen halten die Anwender davon ab, Procurement-Funktionen auszulagern. Auch die Überzeugung, Beschaffung sei eine Kernkompetenz, ist verbreitet. Die Studie enthält jedoch klare Hinweise darauf, dass in den nächsten zwei Jahren 40 Prozent der Unternehmen auf irgendeiner Ebene Procurement-Outsourcing betreiben werden. Vor allem große Firmen wollen damit ihre globalen Servicekapazitäten und die mit der Beschaffung einhergehende Genauigkeit der Prozesse verstärken und neben Einsparungen bei den Beschaffungskosten strategische Vorteile wie die Rationalisierung von Geschäftsabläufen und eine generelle Verbesserung der Betriebsleistung erzielen.

"Procurement-Outsourcing wird sowohl von den Beschaffungs- als auch von den Auslagerungsverantwortlichen oft missverstanden", beobachtet Bernd Schäfer, Partner und Managing Director von TPI Deutschland. Dadurch werde es wesentlich langsamer eingeführt als andere Outsourcing-Formen. Ein Fehler, so der Experte: Das Auslagern von Procurement-Prozessen habe besonders viel Potenzial, den Gewinn eines Unternehmens positiv zu beeinflussen, da es sich auf 25 bis 50 Prozent der Betriebskosten auswirke. (sp)