Energiekosten und IT-Management

Probleme im Data Center verschärfen sich 2010

25.11.2009
Analysten von Gartner schlagen Alarm: Der Kostendruck zwingt IT-Verantwortliche im Rechenzentrum, den Betrieb noch effizienter zu gestalten und den Stromverbrauch zu senken.

"Die Energiekosten sind der am schnellsten steigende Kostenfaktor im Data Center. Trotzdem schenken Rechenzentrums-Manager der Messung, Überwachung und Modellierung des Energieverbrauchs bislang nicht ausreichend Beachtung", warnt Rakesh Kumar, Research Vice President bei Gartner. "Die Manager müssen verstehen, dass sie pro Jahr allein 400 US-Dollar an Energiekosten sparen können, wenn sie nur einen einzigen x86-Server aus dem Rechenzentrum entfernen."

Die vielfältigen Probleme, die RZ-Manager im Jahr 2010 bewältigen müssen, sind nach Ansicht von Kumar nicht nur technischer Art. So gebe es bis heute keine standardisierte und allgemein akzeptierte Systematik, wie Unternehmen ihre Data-Center-Kosten aufschlüsseln können. Dahinter steht unter anderem die Beobachtung, dass viele Rechenzentrums-Verantwortliche die Energiekosten ihres Bereichs gar nicht beziffern können, weil die Aufwendungen in anderen Unternehmensbereichen wie etwa Facility Management budgetiert werden. Gartner rät IT-Managern, eine umfassende Aufstellung aller Faktoren zu erstellen, die die Gesamtkosten des RZ-Betriebs beeinflussen. Dringend nötig seien in diesem Kontext etwa Software-Tools und Techniken, um den Stromverbrauch zu erfassen und zu managen.

Um die Kosten im Data Center dauerhaft zu senken, empfiehlt das Marktforschungs- und Beratungshaus eine Reihe von Maßnahmen (siehe dazu: Zehn sichere Wege zum Sparen im IT-Betrieb). So sollten RZ-Verantwortliche beispielsweise alte oder schlecht ausgelastete Hardware schnellstmöglich durch effizientere Systeme ersetzen. Mit solchen Rationalisierungs- und Konsolidierungsmaßnahmen könnten Unternehmen die Anzahl der installierten Server um fünf bis 20 Prozent drücken. Größere Einsparungen ließen sich zudem durch das Zusammenlegen von Rechenzentren erzielen. In diesem Kontext sei auch der Standort der Data Center zu hinterfragen. Gerade größere Firmen betrieben aufgrund von Übernahmen und organischem Wachstum viele Rechenzentren an Standorten, die keine idealen Bedingungen böten. Beispielsweise seien die Arbeits- und Energiekosten oft zu hoch; hinzu kämen regional bedingte Sicherheitsrisiken. (wh)