Spannend wird es jenseits der Technik

Probleme bei Behörden-Clouds

31.08.2010
Von 
Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Zudem laufe eine Regelung der physischen Verteilung von Daten dem Grundgedanken des Cloud Computing zuwider: „Die Effizienz des Cloud Computing entsteht ja gerade dadurch, dass die Ressourcen umfassend virtualisiert und von deren physischer Verteilung abgekoppelt sind“, sagt Dell-Manager Schramm.

"Private Clouds bieten sich geradezu an"

Deswegen ist das Angebot von Cloud-Dienstleistern für die Öffentliche Verwaltung nur begrenzt nutzbar. Zwar sind nicht alle Daten, die im öffentlichen Sektor verarbeitet werden, sicherheitsrelevant und kritisch, so dass auch hier eine partielle Nutzung von Public Clouds denkbar ist. Als wesentlich gewinnbringender – und gleichzeitig weniger sicherheitskritisch – könnte sich für die Öffentliche Verwaltung der Aufbau von Private Clouds erweisen.

Sie könnten ein exklusives Angebot für einen geschlossenen Nutzerkreis bereitstellen, wobei die angeschlossenen Behörden als mittelbare Betreiber die Verteilung der Ressourcen kontrollieren; der einzelne Teilnehmer dieser geschlossenen Gruppe nutzt IT-Dienstleistungen und bezahlt sie entsprechend der jeweiligen Inanspruchnahme.

„Für den Öffentlichen Sektor bieten sich derartige Lösungen als Behörden-Clouds geradezu an“, sagt Schramm. „In der Praxis wird es in der öffentlichen Verwaltung aber auf absehbare Zeit auf hybride Strukturen aus Inhouse-IT, Public und Private Clouds hinauslaufen. Denn Cloud Computing ist nicht als Alternative zu herkömmlichem Inhouse-Computing zu verstehen, sondern erweitert das Spektrum der Möglichkeiten für die IT des Öffentlichen Sektors.“