Losgelöst von Bandaufzeichnungen

Pro 7 ist der "Anwender des Jahres"

12.10.2001
MÜNCHEN (jm) - Die Würfel sind gefallen: Den diesjährigen Wettbewerb "Anwender des Jahres" haben das IT-Team der Pro-7-Information Service und der SZM Studios, beides Töchter der Pro-Sieben-Sat.1 Media AG, gewonnen.

In die Finalrunde des von der Computerwoche und der Unternehmensberatung Gartner Deutschland veranstalteten Wettbewerbs hatten es neben dem Privatfernsehsender Pro 7 noch vier weitere IT-Teams geschafft: die Sparkassen Direkt Versicherung aus Düsseldorf, die Hypo-Vereinsbank mit ihrer Tochter Planethome aus München, die Dekra AG aus Stuttgart sowie die DGZ Deka Bank aus Frankfurt am Main. Diese fünf Unternehmen konnten sich unter ursprünglich 73 Kandidaten durchsetzen.

Die Juroren kürten Pro 7 mit ihrem selbst entwickelten Redaktionssystem Pronews zum "Anwender des Jahres". Nicht nur wenden mittlerweile rund 1000 Mitarbeiter des Medienunternehmens, zu dem neben dem Nachrichtenkanal N24 auch Pro 7, Kabel 1 und Sat.1 gehören, das eigenentwickelte System an. Pronews eröffnet auch neue Geschäftsfelder. So können Nachrichten nicht nur für die Sender des eigenen Hauses, sondern auch für andere Kanäle, etwa WAP-Anwendungen oder Internet-Dienste, bereitgestellt werden.

Eine besondere Problematik bei Pro 7 bestand darin, die Schnittstellen bereits vorhandener und selbst entwickelter Planungssysteme, also eines Sendeplanungs- und eines Archivsystems, sowie der Broadcast-Systeme von Agenturen aneinander anzupassen. Für die Innovation des technischen Konzepts, das Geschäftsmodell und die Benutzerorientierung wurde Pro 7 ebenfalls ausgezeichnet.

Unter den letzten Fünf befand sich auch die Sparkassen Direkt Versicherung aus Düsseldorf mit einem Projekt, in dem es darum ging, Kfz-Versicherungen online zu vermarkten. Die rheinländischen IT-Experten integrierten ihr Web-basierendes Vertriebs- und Akquisesystem komplett mit ihrem Host und den Legacy-Anwendungen im Backend. Die Jury war vor allem von der Rentabilität des Projekts angetan.

Die Hypo-Vereinsbank mit ihrer Tochter Planethome aus München trat ebenfalls erfolgreich mit einem E-Business-Projekt an. Ihr Portal "Planethome" bietet ein umfassendes Angebot zu allen Belangen rund um eine Immobilie von der Vermittlung über die Finanzierung durch eine breite Palette von Kreditinstituten bis zu Dienstleistungen. Ähnlich der Pro-7-Lösung überzeugte das Projekt des Startups Planethome für seine Mutter HVB vor allem durch seinen Nutzen für den Anwender (hier der Internet-Surfer) und seinen hohen Innovationsgrad.

Die Dekra AG aus Stuttgart plant mit ihrem elektronischen Marktplatz "Dekranet" Großes: Auf ihrem Internet-Handelszentrum versammelt sie rund 40 000 Transporteure und so genannte Frachtführer - das entspricht zirka 60 Prozent des Gesamtmarktes -, um die Abwicklung von Geschäftsprozessen in der Transport- und Logistikwirtschaft effizienter zu gestalten.

Und schließlich rangiert die DGZ Deka Bank aus Frankfurt am Main unter den besten fünf Anwendern. Mit "Deka.de" verband sie Content- und Transaktionsfunktionen, um so ein Online-Geschäftsmodell aufzuziehen. In einem zweiten Schritt entwickelten die Frankfurter eine E-Business-orientierte Customer-Relationship-Management-Lösung. Diese ermöglicht es der Bank, eine zielgruppenorientierte Serviceausrichtung aufzubauen. Genau dieser Aspekt gefiel den Juroren besonders. Damit verbunden sind Data-Mining-Techniken, die eine wesentliche Veränderung des Geschäftsmodells erlauben (ausführliche Berichte ab Seite 78).

Die Jury- Dr. Gerhard Adler, Berater der Geschäftsführung der Diebold Deutschland GmbH;

- Kai Nowak, Direktor Gartner Deutschland;

- Professor Dr. Horst Wildemann, Technische Universität München, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Logistik. Wildemann ist Initiator und Board-Mitglied der Wettbewerbe "Bayerischer Qualitätspreis" und "Manager des Jahres", der vom "Manager Magazin" gekürt wird;

- Dr. Andreas Resch, Sieger des Jahres 1999 mit der Herlitz PBS, jetzt Geschäftsführer Fiege Deutschland.