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Private Haushalte: Anteil erneuerbarer Energien nimmt zu

23.02.2008
Von pte pte
Die Nutzung von erneuerbaren Energien hat in privaten Haushalten während der vergangenen Jahre deutlich zugenommen. Knapp fünf Prozent aller bewohnten Gebäude nutzen Ende 2006 Solarkollektoren zum Heizen und zur Warmwasseraufbereitung, zeigt eine Erhebung des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI Essen) http://www.rwi-essen.de . 2,4 Prozent setzen Wärmepumpen ein, gefolgt von Pelletheizungen (2,2 Prozent) und Solarstromanlagen (1,8 Prozent). Herkömmliche Energieträger wie Erdgas und Heizöl führen die Liste der meistgenutzten Energien jedoch weiterhin deutlich an. Um den Ausbau der erneuerbaren Energien weiter zu fördern, beriet der deutsche Bundestag in dieser Woche zudem erstmals über die Novellierung des EEG.

Der Anteil der Solarstromanlagen in Privathaushalten verdoppelte sich demnach zwischen 2005 und 2006, die Nutzung von Solarkollektoren stieg um 0,5 Prozent an, wie die nach Angaben des RWI weltweit bislang umfangreichste Erhebung zum Energieverbrauch in privaten Haushalten zeigt. Der Großteil der bewohnten Gebäude setzt weiterhin auf Erdgas (36,7 Prozent), Heizöl (28 Prozent) und Strom (18,3 Prozent). Vor allem die Förderungen würden eine wichtige Rolle beim Einsatz erneuerbarer Energien in privaten Haushalten spielen, sagt Manuel Frondel, Leiter des Kompetenzbereichs "Umwelt und Ressourcen" am RWI Essen. "So konnte man nach der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2004, durch die unter anderem eine deutlich bessere Einspeisevergütung für Solarstrom eingeführt wurde, einen Boom bei Photovoltaik-Anlagen beobachten", so Frondel im Gespräch mit pressetext. Das Interesse privater Haushalte sei insofern vorhanden, als finanzielle Anreize gesetzt sind.

In Verbindung mit den derzeit anfallenden hohen Kosten und dem gleichzeitig geringen Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Stromerzeugung stelle sich jedoch die Frage, ob man sich den Luxus der erneuerbaren Energien weiter leisten wolle, betont Frondel. "Im Bereich der Photovoltaik, einer der teuersten Erneuerbare-Energien-Technologien, könnte beispielsweise versucht werden, durch staatliche Förderung der Forschung und Entwicklung den technologischen Wirkungsgrad der Anlagen erheblich zu verbessern, ehe Anreize gesetzt werden, die den Einsatz der noch wenig effektiven Anlagen fördern."

Nach vorläufigen Entwürfen zur anstehenden Novellierung des EEG würden die Anreize zur Nutzung erneuerbarer Energien weiterhin hoch bleiben, wodurch in den kommenden Jahren mit einem ähnlichen Anstieg wie in der Vergangenheit zu rechnen ist, sagt Frondel. Die Neuregelung sieht unter anderem vor, die Windenergienutzung auf See sowie das Einspeisemanagement erneuerbarer Energien zu fördern. Nachdem Donnerstag die erste Lesung der Regierungsentwürfe zur Novellierung des EEG im Bundestag stattgefunden hat, befassen sich nun Fachausschüsse im Detail mit den Gesetzesvorhaben.

Erneuerbare Energien sind auch eines der wichtigsten Themen bei der diesjährigen "Bauen & Energie"-Messe http://www.bauen-energie.at in Wien. Rund 570 Aussteller informieren hier noch bis 24. Februar über gesundes und nachhaltiges Bauen, Energiesparen und Gärten. Im vergangenen Jahr wurden bereits mehr als 50.000 Besucher gezählt. (pte)