Der Anteil der Solarstromanlagen in Privathaushalten verdoppelte sich demnach zwischen 2005 und 2006, die Nutzung von Solarkollektoren stieg um 0,5 Prozent an, wie die nach Angaben des RWI weltweit bislang umfangreichste Erhebung zum Energieverbrauch in privaten Haushalten zeigt. Der Großteil der bewohnten Gebäude setzt weiterhin auf Erdgas (36,7 Prozent), Heizöl (28 Prozent) und Strom (18,3 Prozent). Vor allem die Förderungen würden eine wichtige Rolle beim Einsatz erneuerbarer Energien in privaten Haushalten spielen, sagt Manuel Frondel, Leiter des Kompetenzbereichs "Umwelt und Ressourcen" am RWI Essen. "So konnte man nach der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2004, durch die unter anderem eine deutlich bessere Einspeisevergütung für Solarstrom eingeführt wurde, einen Boom bei Photovoltaik-Anlagen beobachten", so Frondel im Gespräch mit pressetext. Das Interesse privater Haushalte sei insofern vorhanden, als finanzielle Anreize gesetzt sind.
In Verbindung mit den derzeit anfallenden hohen Kosten und dem gleichzeitig geringen Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Stromerzeugung stelle sich jedoch die Frage, ob man sich den Luxus der erneuerbaren Energien weiter leisten wolle, betont Frondel. "Im Bereich der Photovoltaik, einer der teuersten Erneuerbare-Energien-Technologien, könnte beispielsweise versucht werden, durch staatliche Förderung der Forschung und Entwicklung den technologischen Wirkungsgrad der Anlagen erheblich zu verbessern, ehe Anreize gesetzt werden, die den Einsatz der noch wenig effektiven Anlagen fördern."
Nach vorläufigen Entwürfen zur anstehenden Novellierung des EEG würden die Anreize zur Nutzung erneuerbarer Energien weiterhin hoch bleiben, wodurch in den kommenden Jahren mit einem ähnlichen Anstieg wie in der Vergangenheit zu rechnen ist, sagt Frondel. Die Neuregelung sieht unter anderem vor, die Windenergienutzung auf See sowie das Einspeisemanagement erneuerbarer Energien zu fördern. Nachdem Donnerstag die erste Lesung der Regierungsentwürfe zur Novellierung des EEG im Bundestag stattgefunden hat, befassen sich nun Fachausschüsse im Detail mit den Gesetzesvorhaben.
Erneuerbare Energien sind auch eines der wichtigsten Themen bei der diesjährigen "Bauen & Energie"-Messe http://www.bauen-energie.at in Wien. Rund 570 Aussteller informieren hier noch bis 24. Februar über gesundes und nachhaltiges Bauen, Energiesparen und Gärten. Im vergangenen Jahr wurden bereits mehr als 50.000 Besucher gezählt. (pte)