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Privacy-Debatte: Kein Ende in Sicht

27.09.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Weiterhin zäh gestalten sich offenbar die Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten über eine grundsätzliche Regelung des Verbraucherschutzes für den elektronischen Handel. David Aaron, einer der US-Unterhändler, erklärte Ende vergangener Woche im Rahmen einer Telefonkonferenz, eine Einigung noch in diesem Jahr sei fraglich. Zwar hätten sich beide Seiten bereits auf grundlegende Prinzipien verständigt, Uneinigkeit herrsche allerdings noch darüber, wie man diese praktisch umsetzen könne. Immerhin, so Aaron, hätten die europäischen Verhandlungspartner erkennen lassen, daß sie grundsätzlich bereit seien, stärker auf die Selbstregulierung der Anbieter zu vertrauen.

Im Zusammenhang mit den Ende letzten Jahres von der EU verabschiedeten strengen Datenschutzrichtlinien seien aber noch immer viele Fragen offen. Unter anderem gelte es das Procedere bei Beschwerden und Reklamationen zu klären. "Der Teufel steckt im Detail, und die Details müssen die Europäer beibringen", so Aaron. Er rechne daher nicht damit, daß die strittigen Punkte bis zum nächsten Handelsgipfel von EU und USA im kommenden Dezember ausgeräumt seien.