Dediziertes File-Management-System von CMC:

Prisma zwischen Magnetkonto und Bildschirm

04.04.1976

Was tun, wenn Fachabteilungen und Niederlassungen wegen Überlastung bei der Pflege und Verwaltung von Personal-, Artikel-, Kunden-, Adreß- und Buchhaltungsdateien um Hilfe schreien? Kürzer gefragt: "Wie Intelligenz verteilen?" Diese Frage stellt sich EDV-Leitern großer Organisationen gar nicht so selten. Sollte nämlich der Großrechner ausgelastet sein, dann besteht nicht einmal die Möglichkeit, die "kleinen" Anwender an der zentralen Rechenkapazität partizipieren zu lassen.

FRANKFURT - Die Computer Machinery Corporation (CMC), bekannt für ihre Datensammelsysteme CMC 3 und CMC 5, hat vor kurzem das System "Prisma" vorgestellt, das von' der Leistung her mit dem Inforex System 5000 vergleichbar sein soll.

Mit Prisma können Datenbank-Management-Systeme. implementiert werden und zwar unabhängig vom Zentralrechner. Diese Fähigkeit: dürfe vor allem für Firmen interessant sein, die vor der Aufgabe stehen, ihren Fachabteilungen, Zweigwerken oder Verkaufsbüros als "Allheilmittel" gegen Dateiverwaltungsprobleme Dialog-Bildschirme zu geben und Online-Verarbeitung im Multiprogramming einzuführen. Dazu gäbe es so CMC - bislang eigentlich nur die Alternative "MDT-Anlage mit Magnetkonten" als Insellösung - wovon die entsprechenden Hersteller. ja auch weidlich profitiert hätten. CMC propagiert eine Lösung mit dem dedizierten File-Management-System Prisma. "Prism" ist die

Modellbezeichnung eines Bildschirm-Terminals für das System "Reality" des US-Minicomputer-Herstellers Microdata - um eben dieses System handelt es sieh bei der CMC-Neuankündigung: Prisma ist Reality.

Virtuell und mikroprogrammiert

Ein Blick auf die Systemarchitektur zeigt, daß in Prisma alias Reality modernste Rechnertechnologie verwirklicht wurde: Das virtuelle Betriebssystem ist in mikroprogrammierten Read-Only-Memories (ROM) hardwaremäßig realisiert - CMC spricht von Firmware -, was zur Folge hat, daß nur geringe Hauptspeicher- Kapazität benötigt wird. In Verbindung mit Magnetplattenspeicher können theoretisch nK-große Programme verarbeitet werden: Gepaged werden jeweils 512 Bytes. Die Hauptspeicher-Kapazität ist von 16 KB bis 64 KB in 8 KB-Blöcken erweiterter, 4 KB werden vom Betriebssystemmonitor belegt. Magnetbandeinheiten, die an das Prisma-System anschließbar sind, verwenden EDV-kompatible 7- oder 9- Spur-Bänder mit Aufzeichnungsdichten von 556, 800 oder 1600 bpi. Die verfügbare Plattenkapazität beginnt bei 10 MB und kann bis 100 MB ausgebaut werden.

Zur Grundausstattung gehören ferner ein bis vier bepufferte 1920-Zeichen-Displays mit Tastatur - maximal können 32 interaktive Terminals entweder lokal oder remote über Modems angeschlossen werden. Drucker mit Geschwindigkeiten von 165 Zeichen/Sek. und 300 Zeilen/Min. runden die Hardware ab.

Zur verfügbaren Standard-Software gehören die Programmiersprachen Basic und RPG II sowie die Job-Control-Language Proc. Dazu kommen Systemhilfen für die Wartung von Files, Text-Editor-Pakete und Programm-Entwicklungs-Routinen.