Prioritaetenzuordnung auf Port-Ebene moeglich Cisco-Software sichert jedem Netzprotokoll seine Bandbreite

27.05.1994

FRAMINGHAM (IDG) - Router-Marktfuehrer Cisco Systems will die Integration von SNA-LAN-Traffic verbessern helfen. Die hierzu notwendigen, zusaetzlichen Routing-Features, die auch die Netzauslastung entsprechender unternehmensweiter Konfigurationen optimieren sollen, werden in Form eigens entwickelter Module in die Cisco-Software integriert.

Die Neuentwicklung "Custom-Queuing" steuert den Bandbreitenbedarf und die Priorisierung von SNA-LAN-Verbindungen. Custom Queuing ordnet dabei nach Angaben des Herstellers jedem auf dem Netz laufenden Protokoll eine ausreichende Mindestkapazitaet zu.

Auf diese Weise lassen sich bis zu zehn Warteschlangen definieren, denen wiederum ein bestimmter Prozentsatz der verfuegbaren Bandbreite zugeteilt wird. Wenn beispielsweise dem SNA-Verkehr 50 Prozent der gesamten Netzkapzitaet zur Verfuegung stehen, dieser jedoch nur 30 Prozent fuer die Uebetragung benoetigt, werden den restlichen Protokollen die verbleibenden 20 Prozent bereitgestellt.

Nach Informationen der CW-Schwesterpublikation "Network World" verbessert Cisco mit Custom Queuing das bisherige, vier Stufen umfassende Prioritaetsschema, das vor allem bei niedrig eingestuften Nachrichten zu langen Wartezeiten fuehrte. Zusaetzlich zur Bandbreitenverwaltung besteht laut "Network World" die Moeglichkeit, Rangordnungen auf Port-Basis zu erstellen. So lassen sich beispielsweise innerhalb des SNA- oder Netbios-Verkehrs protokollabhaengig Prioritaeten definieren beziehungsweise APPC- und 3270-Uebertragungen trennen.

Mit "SDLC-Broadcasting" hat Cisco zudem eine weitere Funktion implementiert, die eigene Routing-Software erweitern soll. Sendet ein Front-end-Prozessor eine Nachricht an eine virtuelle Multidrop-Verbindung, leiten Cisco-Router die Daten an jede physikalische SDLC-Station weiter, die mit dem virtuellen System assoziiert ist. Zudem erlaubt die Software die simultane Datenuebertragung - sprich: beide Endpunkte einer SDLC-Umgebung koennen gleichzeitig senden und empfangen. SDLC-Broadcast ist ab Herbst 1994 erhaeltlich, Custom Queuing wird bereits ab Juni 1994 als Bestandteil der Basissoftware von Cisco ausgeliefert.