Arbeitsplatz-Styling soll Ausbildung ergänzen:

Prime verkleidete seine CAD-Systeme

30.10.1987

MÜNCHEN (CW) - Die Prime Computer GmbH hatte die Systems-Sperre für CAD/CAM-Produkte geschickt umgangen: In Kooperation mit dem Büro-Ausstatter Neuland präsentiert der Wiesbadener DV-Hersteller komplette Arbeitsplätze für industrielle Anwender und Schulungszentren.

Daß es sich bei dieser Lösung um ein Hintertürchen handelte, doch noch in München präsent zu sein, dementierte Rolf-Dieter Füller, Manager Customer Training, allerdings: "Auch wenn sich Prime aus irgendwelchen Gründen entschlossen hat, nicht an der Systems teilzunehmen, war von unserem Trainingszentrum nie die Rede."

Ziel des Messe-Engagements sei es gewesen, zu demonstrieren, wie ein Rundum-Konzept in Sachen Ausbildung funktionieren könnte - von einem ergonomisch durchgestylten Arbeitsplatz mit viel Leder und Holz bis zum eigentlichen CAD-System selbst. Daß eine solche Lösung für den Kunden - gerade in dem von Prime anvisierten Hochschulbereich - zu teuer werden könnte, bestreitet Füller.

Primär waren die von Prime entworfenen und von Neuland realisierten Arbeitsplätze allerdings für das Hersteller-eigene Trainingszentrum konzipiert. Hier sollte den Kunden verdeutlicht werden, wie wichtig eine fundierte Ausbildung gerade im Bereich der C-Techniken ist. Dazu Füller: "Es hat keinen Sinn, Millionen Mark in CAD zu investieren und dann mit dem System nicht umgehen zu können, weil die Mitarbeiter nicht ausgebildet sind." Hierbei komme nicht zuletzt der Ausstattung des Arbeitsplatzes eine erhebliche Bedeutung zu. Dennoch, so das offizielle Prime-Statement, seien auch auf der Systems die Möbel nicht wichtiger als das eigentliche CAD-System.