Notes-Anwendung auf Multi-CPU-Rechnern

Price Waterhouse setzt auf NCR-Systeme mit Windows NT

19.06.1992

AUGSBURG (CW) - Windows NT ist noch nicht am Markt, doch eine Ankündigung folgt der anderen. So gibt NCR bekannt, daß man auf dem symmetrischen Multiprozessor-Systemen "3450" und "3550" neben Unix V.4 auch Windows NT unterstützen will. Lotus verspricht eine NT-Version von "Notes". Ein großer Kunde steht den beiden auch schon ins Haus, nämlich die Wirtschaftsprüfungs-Company Price Waterhouse.

"Die Kombination von Windows NT und den SMP-Servern von NCR gestattet es den Anwendern, strategisch wichtige Applikationen von herkömmlichen Mainframes auf eine CIient-Server-Umgebung zu legen," warb Paul Maritz, Senior Vice-President von Microsoft, anläßlich der gemeinsamen Ankündigung mit NCR. Maritz richtet die Downsizing-Offerte offensichtlich an kleinere und mittlere Unternehmen, für die der Augsburger NCR-Niederlassung zufolge die Multiprozessor-Rechner konzipiert sind. Der Versuch, den Großrechner-Anwendern mit Client-Server-Ambitionen Windows NT als Unix-Alternative schmackhaft zu machen, wird nach Ansicht von Insidern aber kaum von Erfolg gekrönt sein. Die Nachfrage nach den Windows-NT-basierten Systemen mit mehreren CPUs komme derzeit vielmehr von der PC-Seite. "Vor allem OS/2-Kunden auf Intel-Rechnern schauen sich verstärkt nach einem Migrationspfad um", bekräftigt NCR.

Auch Price Waterhouse will mit Windows NT von der unteren Ebene her einen Wachstumspfad zu mehr Rechnerleistung beschreiten. Sheldon Laube, CIO der WP-Gesellschaft, setzt die Lotus-Software bisher auf Einprozessor-Systemen ein. Sobald die Mehrprozessor-fähige Version von Notes erhältlich sei, werde der eigenen Angaben zufolge weltweit größte Notes-Anwender sofort auf die Multiprozessor-Rechner von NCR umsteigen.