Pressespiegel Zum Thema "Datenklau bei der Commerzbank" befragt "Die Woche" Dirk Woelfing vom Debis Systemhaus:

15.09.1995

Die Woche: Die Banken haben als eine der ersten Branchen auf elektronische Datenverarbeitung umgestellt. Diese Programme sind mittlerweile gut 20 Jahre alt und werden immer noch benutzt. Die Programmierer, die sich mit ihren Tuecken auskennen, werden allmaehlich pensioniert. Beeintraechtigt das auch die Sicherheit?

Woelfing: Ja, sicher. Die Basissysteme der Banken sind ziemlich veraltet. Im Lauf der Jahre wurden immer neue Sparten draufgepackt. Diese Pakete neu zu strukturieren macht zur Zeit riesige Probleme. Neue Systeme leisten mehr, auch fuer die Sicherheit. Es gibt immer ein Abwaegen zwischen Wirtschaftlichkeit und Sicherheitsniveau.

Die Woche: Wann koennen die Kunden mit einer Abloesung der alten Systeme rechnen?

Woelfing: Die Banken koennen diese Systeme gar nicht auf einen Schlag abloesen. Das ist sehr teuer und geht nur schrittweise ... Anlaesse zum Austausch gibt es allerdings genug: gestiegene Anforderungen des Aufsichtsamtes im Risikomanagement, der Rationalisierungsdruck des Marktes, die geplante Waehrungsunion.