Pressespiegel

02.09.1994

Das Business-Magazin "Wirtschaftswoche" ueber elektronische Ueberwachung: Das interne Anzapfen von Geschaeftstelefonen ist erlaubt, wenn die betroffenen Mitarbeiter ausdruecklich darauf aufmerksam gemacht worden sind. Probleme bereiten aber moderne ISDN-Telefone. Die Kommunikationsverwaltung des ISDN-Netzes ermoeglicht ohne Probleme den Zugriff auf personenbezogene Daten, die Aussagen ueber das Benutzerverhalten bieten und somit fuer Leistungskontrollen geeignet sind.

Die Wochenzeitung "VDI nachrichten" in Nr. 34 vom 26. August 1994 unter der Ueberschrift "Highway oder Holzweg?" ueber die Zukunft der Datenautobahnen: Nur eines merken die technisch Versierten unter den Verbrauchern: Wollen sie sich auf die jetzt schon vorhandenen Netzstrassen begeben, hat die Technik so manche Huerde davor gebaut. Softwareprobleme oder kryptische Zugangsberechtigungen erleichtern nicht gerade den Einstieg, ganz zu schweigen von abschreckenden Bedienungsoberflaechen. Es sind also die kleinen Dinge, die die Datenautobahnen erst zu dem machen werden, was sie eigentlich sein sollen: Informationsstraenge fuer jeden. Das sollten sich auch Politiker zu Herzen nehmen. Ansonsten sind ihnen die Worte des Intel-Chefs Andy Grove zu empfehlen, der da sagte: "Ich bin bestrebt, den Begriff Datenautobahn zu vermeiden, denn ich weiss nicht, was man darunter verstehen soll..."

Die "Sueddeutsche Zeitung" ueber das Zeitalter der Telekommunikation: Am Anfang war das Wort. Und es hat sich bewahrheitet in einer Welt flimmernder Buchstaben - als Password, als Code. In Kuerze werden wir uns zu jeder Tages- und Nachtzeit aus den Bestaenden der Berliner Amerika-Gedenkbibliothek bedienen koennen, einer der groessten oeffentlichen Bibliotheken in ganz Europa mit einem Bestand von gut einer Million Medieneinheiten. (...) Nicht der Leser, aber das Buch, so wie wir es der Gutenbergschen Umwaelzung verdanken, steht zur Disposition. Damit entfallen auch die langen Wege des Alltags. Paul Virilio, der schwarze Prophet des Rasenden Stillstands, sieht ein "Zeitalter der intensiven Zeit" heraufziehen, in dem "physische Transportmittel" keine Rolle mehr spielen und bald durch "Telekommunikationsmittel" vollstaendig ersetzt sein werden.