Pressespiegel

27.04.1995

Borland-Chairman Philippe Kahn in der "Wirtschaftswoche" ueber Microsoft: Die Position der Microsoft-Leute ist so einmalig stark, dass sie jedem Wettbewerber in der Branche den Teppich unter den Fuessen wegziehen koennen. Sie haben die absolute Kontrolle ueber das Betriebssystem und geben die notwendige Information nach eigenem Gutduenken heraus. Ausserdem hat Microsoft mit Office einen erdrueckenden Marktanteil bei der Anwendungssoftware und kann theoretisch jedes beliebige Softwarepaket mit Office buendeln. Damit hat Bill Gates die Macht, einen Wettbewerber von einem Tag auf den andern zu zerstoeren.

Die "Sueddeutsche Zeitung" ueber ein Flexibilitaetshemmnis: Bei deutschen Aufsichtsraeten steht die Kontrollfunktion zu sehr im Vordergrund. Das Ratgeberpotential werde so nicht voll ausgeschoepft, kritisiert Dieter Frisee, Teilhaber der Deutschland- Filiale des Headhunting-Unternehmens Heidrick & Struggles, Muenchen. Ein Aufsichtsrat sollte sich nicht aus pensionierten Managern oder Berufsaufsichtsraeten zusammensetzen, sondern aus Persoenlichkeiten, die ihre Ratgeberfunktion auf der Basis aktuellen Wissens ausfuellen koennen.

Das "Manager Magazin" ueber Online-Dienste: Kein Wunder, dass Microsoft-Chef Bill Gates seine grosse Chance wittert. Mit der Einfuehrung des neuen Betriebssystems Windows 95 im Spaetsommer eroeffnet er zugleich in 35 Laendern den Zugang zu seiner Datenautobahn Microsoft Network. Ein Klick auf ein Symbol auf dem Bildschirm genuegt, und schon hat der Kunde Zugang zu Datenbanken und virtuellen Shoppingwelten. Europe-Online-Chef Ziessnitz betrachtet das als unlauteren Wettbewerb: "Bill Gates betreibt eine unzulaessige Verknuepfung von Betriebssystemsoftware und Online-Angebot." Bertelsmann-Vorstand Middelhoff sieht vor allem den Konkurrenten: "Microsoft Network", sinniert er, "wird international fuer uns die groesste Herausforderung."