Pressespiegel

03.02.1995

Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" ueber die Softwarekrise: Schwierig wird es auch, wenn massgeschneiderte Softwarepakete - beispielsweise geaenderte Steuergesetze oder geaenderte militaerische Zielplanungen - in alte Strukturen eingeklinkt werden sollen. Das Hauptproblem besteht in solchen Faellen darin, dass die neuen Programmteile, wenn ueberhaupt, nur sehr schwer darauf getestet werden koennen, ob sie einerseits in sich fehlerfrei und andererseits mit den bestehenden Programmen einwandfrei kompatibel sind. Nach einer Studie des Massachusetts Institute of Technology in Cambridge (US-Staat Massachusetts) stehen jedem Dollar fuer die Entwicklungskosten einer neuen Software neun Dollar gegenueber, die aufgewendet werden muessen, um das neue Programm in die bestehende Software einzugliedern.

Die "Wirtschaftswoche" kritisiert den Umgang der Bundesregierung mit btx: Etliche Tage nach der Praesentation der neuen Kabinettsliste firmierte Hannelore Roensch noch immer als Familienministerin. Und auch Umweltministerin Angela Merkel sowie ihr geschasster Staatssekretaer Clemens Stroetmann standen auf der Btx-Mattscheibe noch lange nach dem Rausschmiss des Beamten eintraechtig untereinander.

Die "Zeit" ueber Einkommen deutscher Manager: Wirtschaftsprofessor Schwalbach bemaengelt: "Die traditionellen Systeme sind als Leistungsanreize voellig unzureichend." Sein hoefliches Fazit: "Im Management bestehen Produktivitaetsreserven." Schwalbach gefuerchtet sogar, dass die eingefahrenen Verguetungsstrukturen den Managern nicht nur zu wenige Leistungsanreize bieten, sondern auch noch die falschen. So fand er heraus, dass die Managerverguetung in Deutschland im Lauf der Zeit kaum auf die Entwicklung des Gewinns, viel staerker dagegen auf die Entwicklung des Umsatzes reagiert. Manager . . . werden also in Zweifelsfaellen den Absatz erhoehen, auch wenn damit kaum noch Geld verdient wird. Das kann bis zu dem Paradoxon fuehren, das Verguetungsspezialist Evers von Kienbaum beschreibt: "Je groesser die Verluste sind, desto besser verdienen Manager - weil groessere Unternehmen auch hoehere Verluste haben koennen."