Web

Smartcards werden teilweise ausgetauscht

Premiere-Hacker sehen bald schwarz

15.04.2008
Der Bezahlsender Premiere kämpft mit neuen Verschlüsselungstechniken gegen Schwarzseher.

Noch im zweiten Quartal würden eine neue Version des bisherigen Systems "Nagravision" und bei Satellitenkundenzusätzlich die "NDS-Videoguard"-Technik von Robert Murdochs News Corp. eingeführt, teilte Premiere am Dienstag mit. "Jeder, der sich in der Vergangenheit einen gehackten Receiver gekauft hat, wird bald merken, dass er dieses Geld zum Fenster rausgeworfen hat", sagte Programm- und Technik-Vorstand Hans Seger.

Technisch versierte Hacker knacken bislang die Verschlüsselung des Premiere-Angebots. Mit den gehackten Geräten können die Nutzer dann kostenlos, aber illegal, das Programm des Bezahlsenders ansehen. "Ein sicheres Verschlüsselungssystem ist die wichtigste Voraussetzung für das Geschäftsmodell Abo-Fernsehen", sagte Seger weiter.

Neue Smartcard

Für die Umstellung der Verschlüsselungstechnik wird die neue Videogard-Software von Premiere direkt auf die Receiver aufgespielt. Nach dieser Aktualisierung erhalte der Abonnent eine Meldung seines Receivers mit einer Telefonnummer, unter der er bei Premiere eine neue Smartcard für das Gerät bestellen muss, heißt es in der Ankündigung. Bei allen anderen Satellitenkunden sowie den Kunden kleinerer privater Kabelnetz-Betreiber muss für die neue Nagravision-Version die Smartcard gewechselt werden, kündigte Premiere an. Die Abonnenten erhielten dazu vollautomatisch eine neue Smartcard per Post.

Kunden der großen Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland, Kabel BW und Unitymedia seien von der aktuellen Änderung des Verschlüsselungssystems nicht betroffen. Auch für Abonnenten, die die Premiere-Fußball-Bundesliga über arenaSat empfangen, ändere sich nichts. (dpa/tc)