Als der Windows Marketplace for Mobile am 6. Oktober 2009 in Deutschland startete, kosteten Apps, die entweder direkt über den Marketplace oder über externe Stores wie PocketGear verkauft wurden, durchschnittlich zwischen 15 und 20 Euro. Ein Grund für die hohen Preise ist die Tatsache, dass die Verkaufszahlen von Software für Windows Mobile weit hinter dem App Store von Apple liegen. Um die geringere Absatzmenge auszugleichen, verlangen die Entwickler mehr Geld für ihre Software.
Doch damit befinden sich Entwickler und Marketplace in einem Teufelskreis. Je weniger Apps verkauft werden, desto teurer werden die einzelnen Programme. Je teurer allerdings die Apps sind, desto weniger Software wird verkauft. Offenbar ist man bestrebt, diesen Kreislauf zu durchbrechen, denn seit dem Start der Download-Plattform sank der Durchschnittspreis auf 5 bis 10 Euro pro Anwendung. Das scheint sich zwar sehr langsam, aber dennoch erfolgreich auszuwirken. Konnte man beim Start des deutschen Windows Store nur wenige, überteuerte Software-Häppchen erstehen, sind es jetzt immerhin knapp 60 Apps. Mehr als ein Drittel davon sind Spiele, die meisten davon kosten unter fünf Euro.
Im Vergleich zum übermächtigen App Store für das iPhone oder auch zum Android Market erscheint das geradezu lächerlich. Doch nicht nur in der bloßen Anzahl unterscheiden sich die Shop-Modelle. Während man für iPhone und Android-Geräte unzählige kostenlose Applikationen findet, beschränkt sich das Angebot im Windows Marktplatz entweder auf einfachste Spaßprogramme oder von Microsoft zur Verfügung gestellte Anwendungen. Es dürfte noch sehr lange dauern, bis ein interessantes Angebot zur Verfügung steht - oder der Marketplace for Mobile verschwindet in absehbarer Zeit einfach wieder in der Versenkung.