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Preiskrieg zwischen Buy.com und Amazon.com

25.06.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Online-Händler Buy.com hat gegen seinen Konkurrenten Amazon.com einen Preiskrieg angezettelt. Der bei weitem kleinere Herausforderer garantiert ab sofort, dass alle auf seiner Website angebotenen Bücher mindestens zehn Prozent unter dem Preis von Amazon.com liegen werden. Bereits in der vergangenen Woche hatten die beiden Internet-Firmen versucht, sich gegenseitig mit Liefer-Discounts auszustechen. Den Anfang machte die Bezos-Company, als sie die Mindestbestellhöhe für den kostenlosen Versand der meisten Waren von 99 auf 49 Dollar senkte. Buy.com reagierte prompt mit der Abschaffung von Liefergebühren - davon ausgenommen sind allerdings schwere Güter wie Fernseher oder PCs.

Mit der neuesten Aktion läutet Buy.com eine weitere Runde in einem Preiskampf ein, bei der zumindest der Kunde bereits als Sieger feststeht. Fraglich ist hingegen, wie die beiden Anbieter den Wettkampf verdauen: Buy.com-CEO Scott Blum geht davon aus, dass seine Company trotz der Preissenkungen weiterhin insgesamt Gewinne abwerfen kann. Er pocht dabei auf niedrigere Betriebskosten, da sein Unternehmen im Gegensatz zu Amazon keine eigenen Lagerhäuser und Warenbestände besitzt. Blum will daher im Kampf um Marktanteile Preisnachlässe so aggressiv wie möglich einsetzen, solange Buy.com noch Gewinne einfährt. Ein Kampf wie einst David gegen Goliath: Nach Blums Prognosen wird sein Unternehmen in diesem Jahr voraussichtlich einen Umsatz von 400 Millionen Dollar machen, während Amazon.com Einnahmen in Höhe von fast 3,6 Milliarden Dollar in Aussicht stellt. (mb)