Owncloud 9.0

Praxisworkshop zur neuen, besseren Owncloud

17.09.2016
Von Stephan  Lamprecht

Clients, Drittprogramme oder Apps mit der Owncloud nutzen

Zum adäquaten Ersatz von Dropbox & Co wird Owncloud durch den Einsatz der offiziellen Apps für andere Geräte. Auf der Homepage des Projekts finden Sie unter "Produkte" zum einen die Clients für den Desktop. Es werden Programme für Linux, Windows und Mac-OS X angeboten. Diese integrieren sich nach der Installation in das System und stellen die Synchronisation von Verzeichnissen des Servers mit dem lokalen System sicher.

Voller Zugriff auf alle Owncloud-Module: Aktivieren die Funktion der experimentellen Apps.
Voller Zugriff auf alle Owncloud-Module: Aktivieren die Funktion der experimentellen Apps.

Ebenfalls im Angebot sind Apps für mobile Systeme. Diese richten Sie über die App-Stores der Hersteller ein. Alles, was Sie dabei wissen müssen, sind Benutzername, Passwort und natürlich die URL zu Ihrer Installation. Wenn Sie auf einen zentralen Kalender mit dem Mobiltelefon oder dem Desktop zugreifen wollen, nutzen Sie am besten die Möglichkeit, einen externen Kalender zu abonnieren. Dazu benötigen Sie eine URL und diese zeigt Ihnen das System auf Wunsch direkt an. Wechseln Sie einfach in das Modul "Kalender" und klicken Sie den betreffenden Kalender an. Mit einem Klick auf das Zahnrad ("Einstellungen") erfahren Sie anschließend die URL. Diese müssen Sie dann dem externen Kalenderprogramm mitteilen.

Das alles funktioniert üblicherweise reibungslos, es sei denn, Sie verwenden ein Gerät von Apple. Die Nutzerforen sind voller Hilferufe von Anwendern, bei denen die Einrichtung der externen Daten nicht funktioniert - trotz der Verwendung der besonderen URL für Apple-Geräte, die Owncloud anzeigt. Hier scheint Apple regelmäßig Bugs und Verschlimmbesserungen an seinen Betriebssystemen hinzuzufügen. Am nervenschonendsten ist der Einsatz von Apps von Drittanbietern. Hier genügt in der Regel einfach das Eintragen der URL zur ICS-Datei. Dann klappt es auch mit Apple. Funktional können Sie Ihre Owncloud-Installation durch den Einsatz von Apps erweitern. Das birgt aber immer gewisse Risiken, da sich die meisten davon noch im experimentellen Stadium befinden. Als Administrator wechseln Sie in den Bereich "Apps" und klicken auf das Zahnrad. Aktivieren Sie dort die Anzeige von experimentellen Einträgen und blättern Sie anschließend durch die Kategorien. Damit vergrößern Sie den Funktionsumfang noch einmal beträchtlich.

Mit anderen Instanzen zusammenarbeiten

Eine hochinteressante Möglichkeit ist die Zusammenarbeit mit anderen Owncloud-Instanzen - "Federation" genannt. Dazu müssen Sie als Administrator zunächst eine solche Zusammenarbeit ermöglichen. Unter den Apps ist dazu die Aktivierung der Federation-App notwendig. Als Administrator wechseln Sie danach wieder in die Einstellungen der Installation. Suchen Sie hier nach dem Abschnitt "Federation". Dort können Sie über die Schaltfläche "Trusted OwnCloud Servers" die URL zu einer anderen Installation eintragen. Achten Sie darauf, dass Sie den Nutzern auch das Empfangen und das Senden von Freigaben erlauben. Sind diese Grundvoraussetzungen erfüllt, können Sie Nutzern einer anderen Owncloud-Installation Dokumente und Ordner freigeben. Dazu nutzen Sie die gewohnten Dialoge für das Teilen. Hier geben Sie dann lediglich den Benutzer in der Form "Nutzer@URL" ein. Das System erkennt die entsprechende Instanz und ergänzt den Nutzernamen um den Zusatz "(Remote)".

Die Zusammenarbeit mit anderen Owncloud-Instanzen wird „Federation“ genannt.
Die Zusammenarbeit mit anderen Owncloud-Instanzen wird „Federation“ genannt.

MS Office-Dokumente bearbeiten

Die Bearbeitung von Dokumenten im Microsoft-Office-Format ist über die Owncloud möglich – allerdings nicht direkt, sondern über den Umweg über das Libre-Office-Paket. Es muss also ebenfalls auf dem Server installiert sein, auf dem Owncloud läuft. Wer Owncloud auf dem Webspace seines Internetproviders installiert, dürfte keine Möglichkeit besitzen, um über die Konsole das Paket zu installieren. Diese Option ist daher in der Regel heimischen Owncloud-Installationen vorbehalten.

Ist das Office-Paket installiert, gehen Sie zu den Einstellungen der Installation. Aktivieren Sie unter „Documents“ den Eintrag „Local“ unter „MS Word support“. Bestätigen Sie dies mit „Test“. Dies müssen Sie unter Umständen einmal wiederholen. Wird der Test nicht bestanden, sind meist Rechte oder ein falscher Pfad verantwortlich. Editieren Sie mit einem Texteditor die Datei „owncloud/htdocs/config/config.php“. Fügen Sie als vorletzte Option die Zeile

'preview_libreoffice_path' => 'Pfad zum LibreOffice-Paket'

ein, also etwa:

'preview_libreoffice_path' => '/usr/bin/libreoffice'

Wiederholen Sie danach den Test.

(PC-Welt)