Praxistest: Sony Ericsson W890i

13.03.2008

Ausstattung

Die Kamera des Walkman-Handys W890i muss ohne Autofokus und Blitz auskommen. Das schlägt sich auch in der Fotoqualität nieder. Ist die Bildschärfe den 2048x1536 Bildpunkten (3,2 Megapixel) noch angemessen, so enttäuschen ein zu schwacher Kontrast und die übertrieben intensive Farbgebung. Videos kann man aufgrund der geringen Auflösung von 320x240 Bildpunkten vernachlässigen. Bei der Präsentation hat sich Sony Ericsson offensichtlich mehr Mühe gegeben. Mit der von PS 3 und PSP bekannten Menüoberfläche versehen, macht die Mediengalerie einiges her. Dort können Fotos etwa durch die "X-Pict-Story" getaufte Software mit Musik unterlegt und mit allerhand Effekten abgespult werden.

Der Musikplayer zeigt deutlich, was der Sony Ericssons neuer Walkman am Besten kann: Musik abspielen. Er kombiniert eine peppige Bedienoberfläche mit zahlreichen Funktionen wie dem Erstellen von Wiedergabelistgen oder einem Equalizer. Highlight und Alleinstellungsmerkmal ist aber die SenseMe-Funktion, die Musikstücke beat- oder stimmungsabhängig in einem Koordinatensystem darstellt und auf Wunsch ähnliche Musikstücke zu einer Wiedergabeliste zusammenstellt. Natürlich werden alle verbreiteten Dateiformate vom W890i unterstützt, auch DRM-geschützte Dateien schluckt das schlanke Barrenhandy ohne Murren. Doch kommen wir zum allerwichtigsten - dem Sound. Selbst mit den mitgelieferten Ohrstöpseln lässt dass W890i das Trommelfell gewaltig krachen und erzeugt mit seinen leicht fehlenden Höhen ein wahres Subwoofer-Gewitter, dass seinesgleichen sucht. Beim Radio ist das Klangbild nicht ganz so ausgeprägt, dafür freut sich der Hörer über einen automatischen Suchlauf, RDS und TrackID-Funktion, die anhand eines gehörten Liedschnippsels eine Internetdatenbank abgleicht und so Informationen zum gerade gehörten Stück darbieten kann.

Eine HSDPA-Antenne ermöglicht es dem flachen Barren, mit theoretischen 1,8 Megabit pro Sekunde Daten aus dem Internet zu holen, zur Not springt der GSM-Beschleuniger EDGE in die Bresche. Der xHTML-fähige Access Netfront-Browser macht mit seiner fehlerfreien Darstellung optisch eine gute Figur, bietet aber zu wenig Komforteinstellungen. Ein Querformat und Schriftgrößenanpassung sind die einzigen erwähnenswerten Features, die den Nutzer beim Surfen unterstützen. RSS-Feeds lassen sich bequem abonnieren, bei Email-Postfächern wird es allerdings komplizierter. Die Serverdaten müssen mangels Assistenten immer noch per Hand eingegeben werden. Nach der mühsamen Eingabe klappt der Empfang aber sowohl über ein POP3, als auch ein IMAP-Konto problemlos.

Natürlich beherrscht das W890i A2DP-Bluetooth für den Anschluß drahtloser Stereo-Kopfhöhrer. Für die Verbindung mit dem PC steht dagegen USB2.0 zur Verfügung. Zusammen mit der Sony Ericsson PC-Suite können so problemlos Daten zwischen Handy und PC synchronisiert und verwaltet werden. Und selbst wenn es sich um ein Musikhandy handelt, ist die Anzahl der Informationsfelder, die zu den Kontakten gespeichert werden kann, völlig ausreichend. Auch der Kalender macht eine gute Figur, lässt allerdings in der Monatsansicht etwas an Übersicht vermissen.

Praxistest: Sony Ericsson W890i
Praxistest: Sony Ericsson W890i
Praxistest: Sony Ericsson W890i
Praxistest: Sony Ericsson W890i
Praxistest: Sony Ericsson W890i
Praxistest: Sony Ericsson W890i

Dass sich auf dem W890i auch grafisch anspruchsvolle Games spielen lassen, demonstrieren die vorinstallierten Spiele "Sims 2" und vor allem "Tennis Multiplay". Daneben wird der Nutzer von kleinen Hilfsprogrammen wie einem Taschenrechner oder der bekannten CodeMemo-Funktion zum Speichern von Passwörtern unterstützt. Glanzlicht ist hier die Einbindung von Google Maps, das mangels verbautem GPS allerdings nur eine ungefähre Standortbestimmung über die Mobilfunkzellen vornehmen kann. Sprachgeführte Navigation ist damit zwar nicht möglich, eine Routenplanung für die abendliche Partytour zu "Points of Interest" wie Kneipen oder Diskos hingegen schon.