Praxistest: Sony Ericsson W580i

05.10.2007

Ausstattung

Ein Sony Ericsson W580i kauft, wer unterwegs Musik hören möchte. Und das klappt mit dem günstigen Slider genauso gut wie mit einem Handy doppelter Preisklasse. Sony Ericsson installiert auf dem Gerät den mit netten Flash-Animationen unterlegten Walkman-Client der aktuellen Generation. Der wirkt aufgeräumt, stellt in der Titelübersicht aber nur maximal 6 Songs dar, was bei gut gefüllten Musikbibliotheken etwas unübersichtlich werden kann. Rechtlich nicht geschützte Musikdateien, beispielsweise von gerippten CDs werden anstandslos wiedergegeben, ganz gleich, ob sie im iTunes-typischen M4A-, in Microsofts WMA- oder im universellen MP3-Format vorliegen. Digitaler Rechteschutz gibt dem Handy allerdings Rätsel auf: ein Windows Media-kompatibler MTP-Modus bleibt dem Gerät vorenthalten. Schaltet man den Player in den Hintergrund, läuft die Musik weiter; der Homescreen informiert unabhängig vom gewählten Theme mit einem animierten Overlay über den aktuell laufenden Titel. Coverarts werden von Windows Media (nicht von der mitgelieferten Sony Ericsson PC Suite oder dem .NET-Programm Disc2Phone) aufs W580i übertragen und sowohl im aktiven Walkman-Modus als auch in der Musikbibliothek dargestellt, um die Suche nach einem Album zu vereinfachen.

Während die Musik läuft, unterhält ein flackerndes Lichterspiel die beiden Softkeys, synchronisiert seinen Blinkrhythmus aber nicht mit der Musik. Der unter dem Navkey verbaute Monolautsprecher erreicht eine beachtliche Lautstärke, klingt bei maximaler Aussteuerung aber ziemlich quakig. Besser gefiel uns das mitgelieferte InEar-Headset, das man über einen Fastport-zu-3,5mm-Klinkenadapter mit dem Handy verbindet und das so auch das integrierte RDS-fähige UKW-Radio zum Leben erweckt. Mit Hilfe der Musikdatenbank GraceNote und dem direkt im Radiomodus aktivierbaren Tool "TrackID" kann das W580i den Musiktitel des laufenden Radioprogramms mitschneiden und - wenn er nicht allzu exotisch bzw. neu ist - Titel, Interpret und Album benennen. Der logische nächste Schritt, diese Funktion mit einem entsprechenden Downloadportal zu versehen, ist Sony Ericsson (zumindest in Deutschland) noch nicht gelungen. Steckt man den mitgelieferten 512 MB großen M2-Stick ins Handy, findet man ab Werk auf dem W580i Platz für etwa 150 Musiktitel bei niedriger Bitrate; kompatibel ist dieses Modell zu Speicherkarten bis zu 2GB Kapazität.

Im W580i steckt ein Beschleunigungssensor, der auch die "Shake Control" betitelte Shuffle-Funktion des Walkman möglich macht. Drückt man bei laufendem Musikspieler die Walkman-Taste und schüttelt das Handy leicht, schaltet der Player in zufälliger Reihenfolge durch die aktuell laufende Titelliste. Das ist vor allem deswegen praktisch, weil man mit dem Navkey den Player nur steuern kann, wenn die Tastensperre deaktiviert und der Walkman-Modus aktiv ist. Weitere mehr oder weniger sinnvolle Bereicherung: das W580i verfügt über einen integrierten Schrittzähler und kann mit dessen Hilfe auch als praktischer Lauftrainer dienen. Nachdem man den gut funktionierenden Schrittzähler auf seine Körpergröße und Schrittweite kalibriert hat, misst er die zurückgelegte Distanz und Laufgeschwindigkeit seines Trägers. Wer jetzt noch seinen durchschnittlichen Kalorienverbrauch kennt, kann so relativ genau sein Lauftraining abstimmen. Kompatibel zu Pulsuhren oder ähnlichem Trainingszubehör ist das W580i in diesem Zusammenhang aber nicht. Vergraben im Dateimanager findet man darüber hinaus ein witziges Programm, das ausrechnet, wie lange man laufen müsste, um verschiedene Metropolen der Welt zu erreichen. Als Nebenwirkung stellt diese Applikation eine frei drehbare 3D-Weltkugel und einige geo- und demographische Statistiken zur Verfügung. Wieder fitnesslastiger fällt dagegen die Anwendung "Pocket Trainer" aus, die für die langfristige Nutzung des Schrittzählers Orden verleiht und allerlei Wissenswertes aus der Welt des Sports abfragt. Wer außer seinem täglichen Fitnessprogramm auch musikalisch aktiv ist, freut sich über eine neue Version von Music Mate, die Griffe für Gitarrenakkorde anzeigt und abspielt, Tonhöhen auf einer Klaviatur darstellt und einen simplen Drumcomputer bzw. ein Metronom simuliert.

Neben den spaßigen und alltagstauglichen Sport- und Musikfunktionen steckt noch eine Menge mehr oder weniger nützliche Hardware im W580i. Dazu zählt eine 2-Megapixelkamera, die Fotos auf einem gerade noch für Blogs erträglichen Qualitätsniveau schießt. Mit Hilfe des integrierten PhotoDJs lassen sich die gröbsten Abstriche aber wieder wettmachen - beispielsweise mit Hilfe des "Cartoon"-Filters, mit dem man recht effektvolle Hintergrundbilder und MMS zusammenzaubern kann. Wie die meisten aktuellen fotofähigen Handys von Sony Ericsson lassen sich die Knipsereien mit weniger als drei Klicks an ein anonymisiertes Blog des Google-Portals blogger.com senden und dessen Inhalt via PC dem persönlichen Account zuweisen.

Praxistest: Sony Ericsson W580i
Praxistest: Sony Ericsson W580i
Praxistest: Sony Ericsson W580i
Praxistest: Sony Ericsson W580i
Praxistest: Sony Ericsson W580i
Praxistest: Sony Ericsson W580i

Die Ausstattung des W580i an PIM- und Messaging-Funktionen übersteigt seinen Lifestyle-Anspruch nicht. Neben mehreren Rufnummern, zwei Postadressen, Email- und Web-Adresse lässt sich auch der Geburtstag eines Kontakts eintragen und automatisch als Wiederholungstermin im Terminplaner verewigen. Der Abgleich von Daten erzwingt die Installation von Sony Ericssons PC Suite, die zu Outlook (Express) und Vistas Windows Mail kompatibel ist; Auch der drahtlose Permanentabgleich mit SyncML-fähigen Servern wird vom W580i unterstützt, Mac-User finden kostenlose iSync-Plugins im WWW. Als Verbindungsmöglichkeit zu PCs stehen ein mitgeliefertes USB-Kabel und Bluetooth zur Verfügung. Bei der Erkennung von Bluetooth-Headsets ist das Handy nicht wählerisch - und paart sich problemlos auch mit kabellosen A2DP-Kopfhörern. Im Test mit Samsungs SBH-100 war die Wiedergabe allerdings permanent mit leichten Aussetzern behaftet - eine Konsequenz aus der ausgesprochen wackeligen Bluetooth-Verbindung, die uns auch auf dem PC auffiel. Unterwegs geht das W580i maximal mit EDGE-Geschwindigkeit ins Netz - ein (X)HTML-fähiger Netfront-Browser gibt sein Bestes, um mit Hilfe von Smartfit- und Querformat-Darstellung und mehrstufigen Zoom-Funktionen ein ansprechendes Surf-Erlebnis bereitzustellen, wird von der 2,5G-Verbindung und dem relativ schwachbrüstigen Applikationsprozessor ausgebremst. Dafür erkennt er automatisch RSS-Feeds, die Webseiten publizieren und aktualisiert sie auf Wunsch automatisch im Nachrichtenmenü. Emails sendet und empfängt das W580i mit Hilfe der Technologien POP, IMAP und SMTP, auf Wunsch auch in kennwort- und SSL/TLS-gesicherten Modi.