Praxistest: Sony Ericsson W300i

10.10.2006

Ausstattung

Der Medienplayer des W300i gleicht denen seiner Vorgänger bis ins Detail, muss aber mit der leicht geringeren Displayauflösung zurechtkommen. Er lässt sich dezent in den Hintergrund schalten und macht sich ggf. bei eingehenden Anrufen bemerkbar. Nimmt man das Gespräch an, wird der unterbrochene Track nach Abschluss des Gesprächs an der gestoppten Stelle fortgesetzt - für ein Gerät aus dem unteren Preissegment ist das keineswegs Standard! Der Player leistet satte Bässe und überzeugt auch bei Verwendung des eingebauten Lautsprechers: selbst bei hoher Lautstärke hält die Membran allen höhen- und basslastigen Titeln locker stand. Darüber hinaus ist das W300i wie seine großen Geschwister 100% kompatibel zu Sony Ericssons Musikzubehörserie und geht mit Hilfe des Viererspeakersets MDS-70 fast schon als Alternative für die heimische Stereoanlage durch. Wem 23 MB Speicher plus 256MB auf dem MemoryStick nicht reichen, kann im Fachhandel M2-Sticks mit bis zu 2 GB Größe kaufen. Der Datenaustausch zwischen Handy und PC verläuft via USB-Kabel und Sony Ericssons PC Suite reibungslos - per Drag&Drop wandern die Lieder aufs Gerät und lassen sich dann im Musikplayer direkt auswählen. Schade, dass der Player nicht mit Windows Media-Files (.wma) klarkommt, die man bei vielen Downloaddiensten bekommt, dafür kann es mit iTunes-typischen AAC-Files mit der Endung .m4a umgehen. Alternativ zur digitalen Musik vergnügt man sich mit dem UKW-Radio des W300i, das sich ebenfalls in den Hintergrund verbannen lässt.

Die übrigen Multimedia-Funktionen gereichen allenfalls der Kategorie "Einsteiger". So ist die Kamera mit 640x480 Pixeln kaum in der Lage, optisch ansprechende Bilder für die Ewigkeit festzuhalten. Mangels Fotoleuchte braucht man Aufnahmen im Dunkeln gar nicht erst versuchen, immerhin stehen mit Panorama-, Rahmen- und Bildfolgeaufnahmen ganz praktische Aufnahmemodi zur Verfügung. Videos werden maximal mit 176x144 Pixeln Auflösung aufgezeichnet und sind nur durch den zur Verfügung stehenden Speicherplatz begrenzt.

Das Telefonbuch des W300i fasst maximal 1000 Kontakte mit je fünf Rufnummern, drei Emailadressen, einer Webadresse sowie zwei Adressfeldern für Heim- und Firmenanschriften. Zur Personalisierung gibt's ein Anruferbild und einen individuellen Rufton beliebigen Formats. Um das Handy auch ohne Zuhilfenahme der Hände steuern zu können, lässt sich jedem Kontakt ein Sprachbefehl aufsprechen, mit dem er sich z.B. im Kfz-Betrieb anrufen lässt. Schade, dass es keine Parallelansicht von SIM- und Telefonkontakten gibt: man ist wie so oft gezwungen, zwecks täglichem Komfort den kompletten Inhalt seines Betreiberkärtchens aufs Telefon zu kopieren oder stets umständlich zwischen den Telefonbüchern umzuschalten. Der Kalender erfüllt mehr als grundlegende Bedürfnisse und synchronisiert sich auch problemlos mit Outlook. Terminüberschreibungen werden mit einem Warnton signalisiert und in der Wochenansicht nebeneinander dargestellt. Auch Geburtstage lassen sich komfortabel managen: das W300i speichert sie als Wunsch als jährlich wiederholten Termin.

Praxistest: Sony Ericsson W300i
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Für ein Einsteigerhandy ist das W300i mit Bluetooth, Infrarot und GPRS erstaunlich gut ausgestattet. Das Bluetooth HID-Profil ermöglicht es, das Handy als Mausersatz zu verwenden oder Präsentationen fernzusteuern. GPRS der Klasse 10 erlaubt ISDN-schnelles Surfen im Netz, und der integrierte NetFront-Browser kann dank Smartfit-Rendering trotz beschränktem Platzangebot Websites durchaus übersichtlich darstellen, weist aber zu große HTML-Brocken einfach ab. Der Email-Client akzeptiert Attachments auch über 300kB hinaus. Unter den üblichen Zusatzprogrammen sticht auf dem W300i die kleine Software Music Mate hevor: sie kann beim Stimmen von Instrumenten behilflich sein und dank der Metronom-Funktion gerät kein Pianist mehr aus dem Takt. Für mobile Games ist das Walkman-Handy trotz kleinem Display bestens gerüstet: die MIDP2.0-konforme Java-Engine gehört zu den Siegertypen des unabhängigen Jbenchmark-Tests; schade nur, dass Sony Ericsson im Gegensatz zum W550i gänzlich auf dedizierte Gaming-Tasten verzichtet hat.