Praxistest: Samsung SGH-G800

29.01.2008

Lieferumfang / Verarbeitung

Der Lieferumfang ist ziemlich mager ausgefallen. In der eleganten Schachtel stecken nur die üblichen Zutaten wie Handy, Akku, Ladekabel, Stereo-Headset, Datenkabel und Handbuch. Das Fehlen einer microSD-Speicherkarte ist bei einem 5-Megapixel-Handy unverständlich, schließlich läuft der interne Speicher von 150 MB schnell voll, wenn ein einziges Foto locker etwa 2 MB belegt.

Mit den klotzigen Maßen von 102x52x19 mm und einem Gewicht von 139 Gramm erinnert Samsungs Kamerahandy an Nokias "Computer 2.0" N95, das schon bei seinem Marktstart Mitte 2006 nicht gerade als klein durch ging. Immerhin gelingt es Samsung, das G800 weitaus edler zu gestalten. Dabei glänzt der dicke Schieber im wahrsten Sinne des Wortes, denn abgesehen von der dunklen und nicht spiegelnden Displayoberfläche wird die Front vor allem durch eines geprägt: Chrom. Sowohl die Displayeinfassung als auch die wenigen Tasten der Oberseite glänzen metallisch und ziehen neben Fingerabdrücken auch die Blicke umstehender Menschen auf sich. Das übrige Gehäuse weiß ebenfalls zu gefallen. Dabei spielt es noch nicht einmal eine Rolle, ob hier Kunststoff im Metallic-Look oder echtes Metall Verwendung findet. Unterscheiden kann man die Materialien nämlich kaum. Auch in puncto Verarbeitung überzeugt das G800 auf ganzer Linie. Die Kameralinse wird von einer schicken Metallplatte geschützt, die Oberseite gleitet sanft und doch mit Nachdruck wie auf gut geölten Rollen auf und schnappt mit einem satten Schnalzen ein. Selbst im aufgeschobenen Zustand hat sie nicht einen Millimeter Spielraum und klebt wie festgewachsen an der Unterseite. Selten haben wir einen Schiebemechanismus in ähnlicher Perfektion erlebt. Knirschen oder Knarzen ist dem G800-Gehäuse völlig fremd. Beeindruckend, was die Koreaner da auf die Beine gestellt haben. Beim Display, das 262.144 Farben in QVGA-Auflösung (240x320 Pixel) auf 2,4 Zoll ausbreitet, macht Samsung ebenfalls alles richtig - und doch anders. Irgendwie wirkt das auf den ersten Blick nämlich noch einen Tick heller und brillanter als von vergleichbaren Handys gewohnt. Leichte Treppeneffekte bei der Schrift sind nur bei genauerem Hinschauen sichtbar.

Das elegante Äußere verdankt das G800 nicht zuletzt einer fließenden Integration der Nav- und Telefontasten in das Gehäusedesign. Letztere sind in den glänzenden, umlaufenden Chromrahmen gebettet und dank einer überlegten Anordnung und knackigen Druckpunkten überaus komfortabel bedienbar. Klares Fazit: Sieht gut aus und fühlt sich gut an. Doch nach dem ersten Tippen auf der Zifferntastatur wird schnell eine Schwachstelle deutlich. Während Tastengröße, Abstände und gut ausgeprägte Druckpunkte schnelles SMS-Tempo garantieren, sinkt die Tipp-Geschwindigkeit rapide in den Keller, wenn man seinen Blick von der Tastatur abwendet. Die Tasten sind zwar vertikal und horizontal durch schmale Aussparungen getrennt, allerdings sind diese kaum erfühlbar.