Praxistest: Samsung SGH-F210

16.11.2007

Ausstattung

Beim MP3-Player macht Samsung wenig Fehler. Einer davon ist allerdings gravierend: Unser Testmodell ließ sich einfach nicht dazu überreden, Playlists zu erstellen oder aufzurufen; möglicherweise ein Softwareproblem. Trotz dieses Schnitzers kann man den Musikplayer mit Abstrichen als gelungen bezeichnen, denn die Ausstattung ist zwar nicht innovativ, aber dafür grundsolide. Automatische Playlists erleichtern die Übersicht, Cover Arts werden problemlos dargestellt und auch das Design des Players ist ansprechend. Soweit ist das Bild also stimmig, wäre da nicht die JogDial-Bedienung und das störende Hin und Her bei der Bedienung. Denn der Musikplayer lässt sich ausschließlich im geschlossenen Zustand aktivieren, wobei die chromglänzende Drehscheibe nur rotierend genutzt werden kann. Will man aber beispielsweise ein A2DP-fähiges Bluetooth-Headset pairen, muss man erst das Handy öffnen, zum Musikhören aber anschließend wieder schließen. Das ist umständlich und auf Dauer nervig. Beim Klang gibt es indes nichts zu meckern. Dank der vielen vorbelegten Equalizereinstellungen findet jeder ein seinem Geschmack angepasstes Klangprofil, das auch in der Lautstärke nicht enttäuscht. Apropos pairen via Bluetooth: bei unserem Test mit einem drahtlosen Stereo-Headset machte das F210 eine erstaunlich schlechte Figur. Grundsätzlich wurde die erste Sekunde jedes Songs unterschlagen, unschönes Rauschen und Knistern störte den Musikgenuss und die Verbindung riss schnell ab. Die Art und Deutlichkeit der Probleme lässt eine etwas schwache Bluetooth-Einheit im kompakten Musikhandy vermuten. Ebenfalls als schwach stellte sich das RDS-fähige Radio heraus. Während der Bedienkomfort überzeugt, enttäuscht die Tonqualität auf ganzer Linie, das SGH-F210 erinnert dabei an ein Internetradio mit niedriger Bandbreite.

Es wurde bereits erwähnt: Auf dem Lieferkarton prangt stolz die Bezeichnung ?tragbare Kamera? und tatsächlich kann das SGH-F210 im Gegensatz zum Schwestermodell SGH-F200 eine 2 Megapixelkamera vorweisen. Von der sollte man aber nicht zu viel erwarten. Sie kommt ohne technische Raffinessen wie etwa einem Autofokus aus und bringt demzufolge auch nur mit etwas Glück ansehnliche Bilder zustande. Generell leiden die Fotos unter starker Unschärfe, auch farblich wirken sie etwas blass. Die stärksten Defizite zeigen sich aber bei zu starker oder zu schwacher Ausleuchtung der zu fotografierenden Szenerie. Da die Software die Bildhelligkeit der des Sucherzentrums angleicht, kommt es besonders bei hellem Gegenlicht schnell zu extrem dunklen und kontrastlosen Bildabschnitten, während die Kamera mangels Blitzlicht bei Dunkelheit nahezu nutzlos ist. Dank der schnellen Auslöse- und Speicherzeit eignet sich das SGH-F210 dennoch für Schnappschüsse, in Konkurrenz zu echten Digicams wird sie aber nie treten. Positiv überrascht hingegen der Videomodus, der eine hohe Auflösung von 352x288 Bildpunkten mit einer akzeptablen Bildwiederholrate kombiniert.

Auch mit Samsungs F210 geht?s natürlich ins Internet, wahre Freude will dabei aber nicht aufkommen. Mit EDGE-Unterstützung und einem NetFrontbrowser ist das kleine Musik-Handy zwar ausreichend für Ausflüge ins WWW gewappnet, doch ? wer hätte es gedacht - auch hier macht das winzige Display einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Ohne Lupe sind viele Inhalte leider kaum lesbar. Bei den PIM-Funktionen kann das SGH-F210 auf eine ausreichende Menge an Kontaktfeldern zurückgreifen, sodass ein normaler Benutzer damit mehr als zufrieden gestellt werden sollte. 1000 speicherbare Kontakte und der ordentliche Kalender entsprechen dem aktuellen Niveau eines Lifestyle-Handys.

Praxistest: Samsung SGH-F210
Praxistest: Samsung SGH-F210
Praxistest: Samsung SGH-F210
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Praxistest: Samsung SGH-F210
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Cannonball und Forgotten Warrior sind zwar grafisch nicht besonders anspruchsvoll, bieten aber ausreichend Zerstreung, um Wartezeiten in Bussen oder Arztpraxen zu überbrücken. Während Cannonball als Ponk-Klon gut bedienbar und recht spannend ist, krankt das Jump&Run Forgotten Warrior aber etwas an der Handysteuerung und dem kleinen Display. Beides sind 2D-Anwendungen, eine starke 3D-Unterstützung hat Samsung dem Musikhandy verständlicherweise vorenthalten. Dafür wurde an kleine Alltagshelferlein gedacht: der Nutzer kann rechnen, Sprachmemos aufnehmen, einen Wecker oder einen Timer einstellen, eine Stoppuhr starten oder einfache Notiz ablegen. Besonders ausführlich ist der Umrechner ausgefallen, der sich nicht nur auf Währungen, sondern auch auf Volumina oder Flächenmaße erstreckt.