Praxistest: Nokia N82

12.03.2008

Ausstattung

Die 5-Megapixelkamera von Carl Zeiss sortiert 2.592x1.944 Pixel gekonnt zu großen und detailreichen Kunstwerken, die sich bei guten Lichtverhältnissen nicht vor einer handelsüblichen Digicam verstecken müssen. Im Dunkeln erhellt ein kräftiger Xenon-Blitz die Szenerie. Das N82 bietet darüber hinaus eine überwältigende Einstellungsflut, die dem technikbegeisterten Hobbyfotografen Stunden der verzückenden Spielfreude beschert und einem technophoben Ausprobierer Angstschauer über den Rücken jagt. Dazu gehören Motivprogramme, Blitzeinstellungen, Selbstauslöser und vieles mehr, doch schon der Automatik-Modus liefert optimale Ergebnisse. Für bewegte Bilder ist man ebenfalls bestens gerüstet. Das N82 nimmt Videos mit 640x480 Bildpunkten auf und spielt sie anschließend dank des mitgelieferten Videokabels auf einem Fernseher mit flüssigen 30 Bildern pro Sekunde wieder ab. Bei der Nachbearbeitung von Bildern und Filmen schöpft Nokia ebenfalls aus dem Vollen und stellt dem Anwender mit Bilddrehung, Zuschneiden, Einfügen von Clip-Arts oder der Reduzierung des Rote-Augen-Effekts allerhand Optionen zur Verfügung.

Der Fokus auf Multimedia zeigt sich auch beim Abspielen von Musik überdeutlich. Der Musikplayer ist übersichtlich aufgebaut und bietet viele Einstellungen, schon die zahlreichen automatischen Wiedergabelisten in der Musikbibliothek demonstrieren das eindrucksvoll. Selbstverständlich werden alle verbreiteten Formate abgespielt. Die mitgelieferten Kabelohrstöpsel liefern ein überraschend klares und basslastiges Klangbild, das dank Equalizer beliebig angepasst werden darf. Nur bei der Anzeige von Coverarts treten mangels nativem MTP-Protokoll bisweilen Probleme auf. Auch das Radio passt nicht zum guten Gesamtbild, es bietet nur eine trockene Bedienoberfläche und enthält dem Nutzer RDS vor.

Mit dem Quandband-Handy N82 ist man nahezu weltweit erreichbar, Daten werden dank HSDPA und WLAN rasend schnell übertragen. Für die Synchronisation oder Organisation von Kontaktdaten und Multimedia-Inhalten liefert Nokia die PC Suite auf CD mit. Zwar bleibt man als Synchronisationsgegenpart nach wie vor auf Microsofts Outlook beschränkt, doch das klappt dafür reibungslos. Darüber hinaus steht beim N82 eine SyncML-Schnittstelle bereit, die den Kontaktdatenabgleich mit Internetservern wie etwa ZYB.com ermöglicht. Weiteres Highlight: die Universal Plug'n'Play-Schnittstelle. Sie ermöglicht die einfache Übertragung von Mediendaten zwischen Handy und anderen multimedialen Endgeräten wie Fernseher oder Media-Center.

Der Browser bietet zahlreiche Komfortfunktionen, zu denen auch die automatische Drehung des Displayinhalts bei einer entsprechenden Drehung des Handys gehört. Zusätzlich erleichtern Zoomfunktion, Floating Toolbar und eine Birdview die Navigation in den Weiten des WWW. Neben den klassischen Messagingfunktionen wie SMS oder MMS versteht sich das N82 auch auf Emails (POP3 und IMAP), die sich dank eines Assistenten bequem und problemlos einrichten lassen. Die Übersicht des Posteingangs leidet aber unter einer zu großen Schrift, nur vier Header werden gleichzeitig im Posteingang angezeigt. Bei den PIM-Funktionen wird man erneut von einer wahren Einstellungsflut überrascht, mehr als 30 unterschiedliche Details können einem einzigen Kontakt zugeordnet werden. Auch der Kalender ist geht als businesstauglich durch. So werden etwa Details zu einem Kalendereintrag in der Monatsansicht übersichtlich in einem zusammenfassenden Tooltip am oberen Rand des Displays dargestellt. Zusätzlich tauchen die aktuellen Tagestermine auch auf dem Startbildschirm auf - mit einem Blick aufs Handy ist man so über alle anstehenden Vorhaben informiert. Manager dürfen dank installiertem Adobe Reader LE und Quickoffice-Programmen entsprechende Dateien anschauen und werden zusätzlich von diversen kleinen Alltagshelfern wie Rechner und Wecker unterstützt.

Praxistest: Nokia N82
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Die starke Java-Leistung prädestiniert das N82 für Spiele aller Art, selbst anspruchsvolle 3D-Grafik läuft butterweich übers Display. Aber auch andere Anwendungen profitieren von der schnellen Hardware: die Navigationssoftware Nokia Maps lässt sich flüssig zoomen und verschieben, bei Bedarf in eine 3D-Ansicht umschalten und blendet zügig Details ein. Zahlreiche "Points of Interests" von der Pizzeria bis zur Tankstelle sind vorgespeichert und lassen sich vom Nutzer darüber hinaus selbst definieren. Bei der Satellitenortung verliert man ebenfalls keine Zeit, schließlich versteht sich das N82 auf A-GPS. Das A steht für Assisted, also für die unterstützende Kombination der Daten vom Mobilfunkmasten mit denen aus dem Orbit. Die beigefügte microSD-Karte enthält die Straßenkarten für den deutschsprachigen Bereich, über Nokias PC-Programm Map Loader kann der Nutzer Karten aus allen Ecken der Welt hinzufügen. Zwar sind alle Karten kostenlos, für die sprachgeführte Routenführung ist jedoch eine kostenpflichtige Lizenz erforderlich. Die Investion lohnt sich aber, denn die Navigation verläuft dann wie auf einem herkömmlichen Navigationsgerät und ist zielsicher und übersichtlich.