Praxistest: Nokia N73

02.04.2007

Lieferumfang / Verarbeitung

Wer knapp 450 Euro für ein Smartphone ausgibt, wird von Nokia nicht enttäuscht: zum N73 gesellen sich ein kabelgebundenes Stereo-Headset und eine 128 MB miniSD-Karte, eine 150 Seiten starken Bedienungsanleitung und eine CD-ROM mit PC-Suite, Nokia Lifeblog-Software und diversen Zusatzprogrammen. Weitere Gimmicks: ein Mikrofasertuch für die Displayhygiene und ein Tragebändchen im N-Series-Design.

Chrom-farbene Designelemente, robuster Kunststoff und eine saubere Verarbeitung ? das ist der Anspruch von Nokias Gerätereihe für Besserverdiener. Das Handy liegt mit 110x49x19mm und 116 Gramm Gewicht ähnlich schwer in der Hand wie Sony Ericssons K800i, präsentiert sich aber angenehm glatt, schnörkelloser und ebenmäßiger als seine Nemesis. Kleine Highlights: die metallisch glänzenden Pimp-My-Phone-Grätings über Lautsprecher und Mikrofon an Kopf und Fuß des Handys. Die Rückseite des Barrens wurde mit einer samtartigem Lackierung überzogen und kann wahlweise in "Deep Plum" oder "Metallic Red" bestellt werden. Unter einem großflächigen Slidermechanismus findet man hier die großlinsige Kameraoptik samt LED-Blitzlicht. Der Slider wird von einer strammen Feder an seinem Platz gehalten und lässt sich dank einer griffigen Punktrasterung leicht auf- und zuschieben, hat aber in Tiefenrichtung merkliches Spiel.

Sofort ins Auge sticht das 18Bit starke Display, das seine 240x320 Pixel auf üppigen 2,4 Zoll Diagonale darstellen kann ? fast ein Zentimeter mehr als beim Vorgänger N70. Das Display reicht in allen Disziplinen an an die Qualitäten der Konkurrenz heran und überzeugt nsbesondere mit satten Farben bei der Darstellung von Fotos und Videos. Positiv auch, dass das Display nahezu immun gegenüber Neigungen des Blickwinkels ist und sich dank transflektiver Bauweise auch unter starkem Außenlicht bequem ablesen lässt. Die Tastatur fällt ähnlich zierlich aus wie die des Vorgängermodells, doch das macht die wohlüberlegte Anordnung der Softkeys und der gut gewählte Schwerpunkt des Geräts wieder wett. Während das Haupttastenfeld mit gut voneinander unterscheidbaren Tasten zum bequemen Schreiben von Kurznachrichten einlädt, umrahmen die S60-üblichen Softkeys den Ziffernblock. Die Druckpunkte aller Tasten fallen bei kurzem Tastenhub gleichmäßig weich aus. Einzig der im Zentrum der Softkeys thronende kurzköpfige Joystick vermochte uns nicht so recht überzeugen: er reagiert zwar zuverlässig auf Eingaben, doch mit seinem wackeligen Spiel nach allen Seiten macht er nicht den Eindruck, volle zwei Jahre Vertragslaufzeit durchzuhalten. Wie ein Provisorium mutet dagegen die Kamerataste an der rechten Seite des Barrens an: sie lässt beim tiefen Herabdrücken ein deutliches Quietschen vernehmen.