Praxistest: Nokia 6500 classic

26.01.2008

Lieferumfang / Verarbeitung

Der extraschmale Karton verrät schon viel über die Form des 6500 classic. Mit aus dem Papp-Quader schlüpfen Ladegerät, Headset und Datenkabel - eine klassische Ausstattung für den klassischen Protagonisten dieses Tests. Beim 6500 ist also alles dabei - alles, außer Überraschungen. Die hat sich Nokia fürs Handy aufgespart: mit rekordverdächtigen 9,5 Millimetern Tiefe bleibt das 6500 classic unterhalb der psychologisch wichtigen 1-Zentimeter-Marke - da können nur ganz wenige Handys mithalten. Auch die Schwelle von 100 Gramm kann das Handy knapp unterbieten: nur 94 Gramm bringt es trotz der edlen Metallic-Hülle auf die Waage. Der äußerst hosentaschentaugliche Flachmann dürfte auch in der Hemdtasche kein allzu schwerer Begleiter sein. Die massive und metallene Bauweise weist zudem Fingerabdrücke ab, nur die Akku-Verschalung besteht aus Plastik im Klavierlack-Look und ist schnell mit Fettflecken übersät.

Die classic-Nokianer bieten Quasi das Gegenteil der hysterischen Walkmänner, im Falle des 6500 wahlweise in Bronze oder Schwarz. So bleibt die Außenwirkung zurückhaltend und beschränkt sich auf einige verchromte Rahmungen, bzw. Metallfräsungen um Ziffernblock und Display. Die Rückseite wirkt dagegen etwas unbeholfen: LED-Leuchte, Kameralinse und Außenlautsprecher bilden zusammen mit dem Nokia-Logo auf dem gebürsteten Aluminium ein etwas zusammengewürfeltes Ensemble. Da es keine seitliche Extratasten gibt, sind Ziffernblock und Softkeys harmonisch konzipiert, was zum minimalistischen Gesamteindruck des Schmalhans beiträgt. Ausnahmslos alle Tasten geben ein knackiges Feedback und bieten gleichmäßige Druckpunkte. Die Zifferntasten sind klein und eng übereinander konstruiert, eine winzige Finger-Rampe aus Metall hilft zwar dabei, jede Taste klar zu erfühlen, auf Dauer kann das aber schon mal das SMS-Tempo ausbremsen.

Auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, als gäbe es am ganzen Nokia 6500 classic keine Öffnung: der Akku lässt sich sehr einfach freilegen. Wie raffiniert auch immer ein Akkudeckel konstruiert sein kann, in diesem Fall ist die einfachste Lösung die beste: Das Handy wird ganz simpel auseinandergezogen, erst daraufhin löst sich die Verschalung wie ein Handschuh vom Gerät. Aus dem Staunen wird mitunter auch ein Schrecken, denn das USB-Kabel steckt so fest im Slot, dass es dem Gerät buchstäblich den Akkudeckel auszieht. Doch keine Sorge: im Normalgebrauch sitzt alles bombenfest an seinem Platz. So leicht scheint dem Metallgehäuse der Zahn der Zeit nichts anzuhaben.Das Display erstreckt über eine Diagonale von 2 Zoll und stellt reichhaltige 16 Millionen Farben auf 320x240 Pixeln dar. Eine manuelle Anpassung der Helligkeit über`s Menü hat man beim 6500 ganz bewusst weggelassen, denn die wird dank eines Sensors über dem Display automatisch an die Lichtverhältnisse der Umgebung angepasst. Da es transreflektiv ausgelegt ist, wird man auch an sonnigen Tagen keine Probleme mit z.B. dem Lesen einer SMS haben.