Praxistest: Nokia 6131

02.04.2007

Ausstattung

1280x960 Pixel messen Fotos aus der CMOS-Kamera auf der Oberseite der Klappe. Je nachdem, wie ernst man das Thema Handyfotografie nimmt, kann man der Bildqualität ein wenig auf die Sprünge helfen und in drei Stufen den Trade-Off zwischen Speichergröße und Kompressionsverlusten regeln. Doch auch bei höchster Qualitätseinstellung können die Ergebnisse nicht mit den Spitzenmodellen der Branche mithalten - zu deutlich legt sich ein Rotstich über die Fotos, zu undeutlich und verwaschen wirken Details, auch wenn sie sich relativ nahe an der Linse befinden. Die erweiterten Einstellungsmöglichkeiten lassen sich dann auch an einer Hand abzählen, zu den Highlights zählt eine Multibild-Funktion, die ähnlich wie Sony Ericssons K800i mehrere Aufnahmen in höchster Auflösung schnell hintereinander schießt. Die Qualität der maximal QCIF-großen 3GP-Filmchen vom 6131 riss ebenfalls keinen unserer Redakteure vom Hocker. Wer mehr will, braucht z.B. ein 6280. Mit den im 6131 ab Werk verfügbaren knapp 11 Megabytes Speicher kommt man nicht allzu weit. Wenn man Medienfunktionen nutzen möchte, ist das Upgrade aber leicht: bis zu 2000MBs lassen sich in Form von microSD-Kärtchen nachrüsten, ohne dafür den Akku entnehmen zu müssen. Der Musikplayer kann mit MP3-, MP4- (bzw. entsprechenden AAC-) und WMA-Dateien umgehen, sofern diese nicht einem digitalen Rechtemanagement unterliegen, das vom PC ausgeht. Darüber hinaus verfügt das Handy über Decoder für AMR-, MIDI- und WAV-Files. Alle Dateitypen lassen sich auch als Klingel- oder SMS-Benachrichtigungston einstellen. Ärgerliches Manko: der Player ist nicht in der Lage, Playlists anzulegen - hier ist man auf den Music Manager von Nokias PC Suite angewiesen. Sollte man statt der eigenen Musiksammlung lieber auf Sound aus dem Ultrakurzwellenäther setzen, bekommt man von Nokia ein FM-Radio an die Seite gestellt.

Das Quadband-Handy stellt Verbindungen mit dem Internet via GPRS oder - soweit verfügbar - dem schnelleren Zwischenstandard EDGE her. Als Browser kommt eine selbst entwickelte Software zum Einsatz, die sowohl mit HTML als auch XHTML- und WAP2.0-Websites umgehen kann. Er kann mit Javascript, verschiedenen Textkodierungen und Cookies umgehen und merkt sich auf Wunsch Passwörter. EMails kann man mit dem 6131 von TLS und SSL-gesicherten POP- und IMAP-Postfächern abholen, die Einstellungen nimmt das Handy in vielen Fällen automatisch vor. Ein automatischer Abruf ist allerdings nicht vorgesehen. MMS sendet und empfängt der Folder bis zu einer Maximalgröße von 300kB, SMS landen dank FlashSMS-Funktion sofort auf dem Bildschirm des Empfängers.

Die Kontaktverwaltung gestaltet sich beim Nokia 6131 so erfreulich vielseitig, so dass man von einem Referenzmodell in diesem Bereich sprechen kann. Einer Person lassen sich mehrere Telefonnummern aus verschiedenen Kategorien hinzufügen und nachträglich auch deren Typisierung ändern. Wieder mit an Bord sind die IMPS-typischen Eigenschaften für Erreichbarkeitsdienste, mit denen sich - einen entsprechenden Server vorausgesetzt - feststellen lässt, ob ein Kontakt gerade online oder beschäftigt ist. Der Kalender genügt erweiterten Ansprüchen einer Privatperson und kategorisiert Termine nach Besprechungen, Anrufen, Geburtstagen, Notizen und Erinnerungen, stellt sie in der Wochenansicht aber alles andere als übersichtlich dar. Noch "spezieller" sieht die Monatsübersicht aus: Tage, an denen Termine anliegen, werden in leichtem Fettdruck angezeigt - dank der hohen Auflösung ist das aber kaum zu erkennen.

Mit seinem Bluetooth 2.0EDR-Port verschickt das 6131 mit durchschnittlich 50kB/s über den maximal 10m langen Äther, ein A2DP-Profil für Musikfreunde hat Nokia dem Folder leider nicht spendiert. Dafür gibt's ein SAP-Profil, mit dem man bequem von seiner Freisprecheinrichtung im Kfz auf die SIM-Kontakte zugreifen kann. Als besonders praktisch erweist sich Bluetooth, wenn man die Funkschnittstelle als Ersatz fürs nicht mitgelieferte Datenkabel verwendet, in der Praxis waren unsere Pairings mit WidComm-Treibern aber ziemlich instabil. Auch das HID-Profil wird vom Bluetooth-Port des 6131 implementiert - mit Hilfe des so genannten "Presenters", für den man eine zusätzliche Software auf dem PC installieren muss, kann man verschiedene PC-Funktionen vom Telefon aus steuern - beispielsweise den Mauszeiger, den Windows Media Player oder eine Powerpoint-Präsentation.

Praxistest: Nokia 6131
Praxistest: Nokia 6131
Foto:
Praxistest: Nokia 6131
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Praxistest: Nokia 6131
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Durchschnittlich 244 Zähler erreicht das 6131 im JBenchmark2-Test, die 2D- und 3D-Darstellung wirken trotz hochaufgelöstem Display flüssig und schnell. Zu verdanken ist die hohe Leistung unter anderem dem der Java-Maschine zur Verfügung gestellte 2MB große Speicher. Die integrierte FlashLite-Engine eröffnet Spieleentwicklern darüber hinaus weitere Möglichkeiten, anspruchsvolle Spiel- und Applikationsideen füs Handy umsetzen zu können. Als Sondersoftware liegt eine Series40-Version von Nokia Sensor bei, mit dessen Hilfe man die Bluetooth-Umgebung nach neuen Freunden absuchen kann.