Praxistest: Motorola RAZR2 V8

26.01.2008

Lieferumfang / Verarbeitung

Wenn man das Motorola RAZR2 V8 sein Eigen nennen darf, muss man es zunächst aus seiner anspruchsvoll gestalteten Verpackung befreien. Schön, dass unter dem ultraflachen Klapphandy gleich das Zubehör bereit liegt. Neben den heutzutage üblichen Gimmicks wie Stereoheadset, Ladegerät, Handbuch, Kurzanleitung, USB-Datenkabel und Software-CD-Rom hat Motorola sogar eine samtweiche Handysocke rein gepackt.

Beim RAZR2 V8 sind nahezu alle Karosseriemaße sensationell: 11,9 Millimeter Tiefe lassen das Klapphandy im Profil fast verschwinden. Sagenhaft ist auch die Breite von 53 Millimetern - die Liste der möglichen Zweckentfremdungen, ob Tablett oder Windschutz, bekommt damit dramatischen Zuwachs; sogar Sony Ericssons breitgewalztes Walkmanhandy W910i kann da nicht mehr mithalten. Das Gehäusedesign macht ebenfalls einiges her. Motorola setzt bereits seit längerem auf glänzende Boliden mit verchromten Flächen und auch am V8, dessen Namen passend an den Motor einer Corvette erinnert, ist viel Chrom zu sehen. Vor allem das Scharnier könnte in dieser Form locker an den Haifischzähnen eines amerikanischen Straßenkreuzers auftauchen. Glanz, glänzender, Motorola. Die optischen Effekte versetzen den Betrachter manchmal in einen Zustand psychedelischer Verzückung: das Logo erscheint je nach Lichteinfall mal grün, gelb blau und rot; ausgehend vom NavKey, den verchromten seitlichen Extratasten und dem Logo auf der Vorderseite erreichen konzentrische Linien das Auge. Das gesamte Gehäuse glänzt und spiegelt um die Wette und vermittelt zusammen mit der flachen Bauweise ein ungemein eleganten und stylischen Eindruck. Keine Frage, Motorolas neues Klapphandy ist ein Blickfang, der in der Fashion- und Lifestyle-Liga ganz weit vorne mitspielt. Die Verarbeitung der Rasierklinge ist genauso hochwertig wie Design und Materialwahl: ein fast fugenloses und absolut knarzfreies Gehäuse und die durche Gummiklappen geschützten Anschlüsse lassen das Gefühl aufkommen, dass das V8 Stürze, plötzliche Regenfälle und andere Naturkatastrophen schadlos übersteht.

Ein Blick auf die Zifferntastatur zeigt, dass Motorolas Designern mal wieder nichts einfiel: planare Ausführung, metallener Glanz und die Linienführung um die großen Tasten herum sind altbekannt und schlichtweg fantasielos. Wollten die Entwickler vielleicht ein Seniorenhandy entwerfen? Denn mit seinen groß bemessenen Tasten dürfte das V8 bei manch älterem Zeitgenossen gut ankommen. Einen Vorteil hat diese Anordnung immerhin: egal ob SMS-Schreiben oder Navigieren durch die Menüs - die Bedienung des Klapphandys ist top. Zu guter Letzt noch ein paar Worte zu den Displays. Das Hauptdisplay ist mit seinen 2,2 Zoll relativ klein ausgefallen und auch nicht ausreichend geschützt, wohingegen das transflektive Außendisplay von einer robusten Hartplastikplatte bedeckt wird. Hier findet man auch drei Sensortasten für den bequemen Zugriff auf die Musikfunktionen. Insgesamt hinterlässt Motorolas Klapper also ein zwiespältiges Bild. Zwar punktet das RAZR2 V8 Motorola-typisch bei Materialwahl, Design und Verabeitung, wer jedoch auf Überraschungen gehofft hatte, wird enttäuscht. Lentztendlich haben die Designer des RAZR2 V8 kaum mehr getan, als das uralte RAZR V3 dem aktuellen Stand der Technik anzupassen.