Praxistest: LG C3380

10.10.2006

Ausstattung

Obwohl das C3380 als Einsteigermodell nicht mit Ausstattung zu punkten braucht, bekommt man bei LG fürs Geld mehr als bei der Konkurrenz, muss aber stellenweise Abstriche in der Qualität hinnehmen. Die Bildqualität der integrierten VGA-Kamera ist nicht ausreichend, um vernünftige Fotos für Web oder Papier zu schießen, Fotos wirken verwaschen, blass und farblich nicht korrekt. Für den Versand als MMS reicht es allerdings - hier sorgen sieben wählbare Rahmenmotive für Abwechslung. Dem Nutzer erschließen sich allerlei Optionen für die Bildsteuerung. 4x-Zoom, Schwarzweiß und Sepia-Effekte, digitaler Helligkeitsregler, ein wirkungsvoller Blitz und ein Selbstauslöser gehören selbst bei Lifestyle-Modellen nicht immer zum Standard.

Nicht zu Ende gedacht hat LG beim Speicherausbau: mickrige 880 Kilobytes reichen gerade einmal für 150 SMS und 100 MMS, an den Download von Realsounds braucht man da gar nicht erst zu denken. Wer's trotzdem probieren möchte, sollte aufpassen, dass die Sounds im MP3-Format vorliegen; AACs bzw. M4As oder gar WMA-Dateien werden nicht unterstützt. Passend zum schrillen Look präsentieren sich die vorinstallierten Klingelsounds des C3380, die 40-stimmig aus dem kleinen Lautsprecher trällern. Witziges Extra: den Tastentönen lassen sich Comic-Laute unterjubeln, mit denen man beim Tippen von Telefonnummern die nähere Umgebung in den Wahnsinn treiben kann. Als absolut praxistauglich gehen die Messaging-Funktionen des C3380 durch. Dank EMS-Support kann man den Schriftsatz einer Nachricht verkleinern oder vergrößern sowie Textfarbe, -auszeichnung und -ausrichtung festlegen. MMS lassen sich in einem komfortablen Client eingeben und aus Fotos, Tönen oder Visitenkarten zusammensetzen. Einen Email-Client hat LG dem Prepaid-Folder nicht spendiert.

Letzte Zweifler wird das Bubblegum-Handy spätestens mit seiner integrierten Bluetooth-Connectivity überzeugen, die vielfältige Profile unterstützt und die Praxis mit PCs, Headsets und Kfz-Kits anstandslos mitmacht: Über eine OBEX/FTP-Client/Server-Schnittstelle kann man mit dem PC direkt auf dem Telefonspeicher arbeiten, Freisprecheinrichtungen koppeln sich ohne zu Murren mit dem C3380. Nicht nur Einsteigeransprüche erfüllt der integrierte WAP-Server, der Daten via GPRS Class 10 aus dem Netz zieht. Die Portalseiten der Netzbetreiber werden anstandslos dargestellt, lediglich beim Scrollen nerven die durch den kleinen Prozessor bedingten Verzögerungen. Der auf Einsteigerbedürfnisse zugeschnittenen Kontaktverwaltung fehlen lediglich Adressfelder, um Fortgeschrittene Outlook-Syncer zufriedenzustellen: jedem Eintrag lassen sich vier Nummern, eine Email-Adresse, zwei Anrufbilder und ein Kategorienfeld zuweisen, mit dem sich der Kontakt einer von sieben selbst definierbaren Gruppen hinzufügen lässt. Dargestellt wird das ganze in einer vorbildlichen Mischansicht aus Anruferbild und durchschaltbaren Telefonnumer; nur das kleine Display schränkt die Übersichtlichkeit deutlich ein. Der Kalender lässt eine Wochenansicht vermissen, fürs Alltägliche reichen Funktionen wie Terminerinnerungen und Agenda-Ansicht aber aus ? solange man nicht zu Manager-Wannabe-Fraktion gehört. Zu den weiteren praktischen Funktionen des C3380 zählen Notizbuch, Taschenrechner, Einheitenumrechner sowie eine Weltzeituhr und ein obligatorischer Wecker mit fünf frei konfigurierbaren Weckzeiten.

Dass man nur ein einziges Java-Game auf dem Handy findet, ist abermals dem kleinen Festspeicher zu verdanken, trotzdem ist ActionInLife bei sinnfreiem Gameplay nett anzuschauen; der Spieler übt sich im Werfen von Alltagsgegenständen, balanciert im fahrenden Bus mit hektischem Linksrechtsgetippe auf dem Navkey oder lässt sich auf einer skurrilen Beachrally von Möwen und Melonen aus dem Gleichgewicht bringen. Verantwortlich für die schnelle Reaktion auf Eingaben ist der mit 1,5MB großzügig bemessene Applikationsspeicher.

Praxistest: LG C3380
Praxistest: LG C3380
Praxistest: LG C3380
Praxistest: LG C3380
Praxistest: LG C3380
Praxistest: LG C3380

Das Hauptmenü des C3380 passt mit seinen bonbonbunten aber etwas statisch wirkenden 3D- Icons gut zum Klappengehäuse. Das Schnellzugriffskonzept überzeugt: in einem Favoriten-Menü lassen sich neun Shortcuts auf Anwendungen setzen, die man häufiger benötigt. Ausgereift wirkt auch die Personalisierbarkeit des Telefons: Hintergrundbild und Farbschemata können ausgetauscht und Situationsprofile frei definiert werden, der Stanby-Screen ist mit einem selbstdefinierten Spruch überlagerbar.